Life Cycle Management für elektrische Anlagen auf Schiffen. Teilprojekt. Verbundprojekt: MarLife - Maritimes LCM: Integriertes Life Cycle Management für die Seewirtschaft. Abschlussbericht
(Deutsch)
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Den im Einsatz befindlichen EDV-Systemen zur Unterstützung des Schiffsbetriebs mangelt es aus Sicht der Reedereien an einer Datenbasis, welche die Daten aus dem gesamten Lebenszyklus eines Schiffs vollständig zusammenfasst sowie an Lösungen, die ausgewählte Daten aus einer solchen Datenbasis entsprechend des aktuellen Bedarfs strukturiert bereitstellen. Im Zentrum des mit Mitteln des BMBF geförderten Projekts MarLife steht das Ziel, Lösungen für Reedereien zu erarbeiten, die den steigenden Anforderungen hinsichtlich Effektivität und Effizienz beim Einsatz, der Wartung und Reparatur von Schiffen gerecht werden, eine praktikable Gesamtlösung für das Life Cycle Management (LCM) von Schiffen darstellen sowie Lösungen der organisatorischen und softwaretechnischen Integration dieser Systeme herbeiführen. Dabei spielt die datentechnische Basis für ein durchgängiges LCM-System in der Design- und Bauphase von Schiffen eine entscheidende Rolle. Um dauerhaft sichere Aussagen über den Zustand des Schiffs und seiner Systeme machen zu können, ist ein zentrales LCM-Leitsystem zu entwickeln. Ein System, welches die Dokumentation über den kompletten Lebenszyklus eines komplexen Produkts abdeckt, steht derzeit in wirtschaftlich handhabbarer Form nicht zur Verfügung. Integriertes Life Cycle Management führt zu einer signifikanten Reduzierung der Lebenszyklus-Kosten des Schiffes. Die erlangte Kostentransparenz in den Phasen eines Schiffs-Lebenszyklus bildet die Voraussetzung, den wirtschaftlichen Nutzen eines LCM-Einsatzes bewerten zu können, um die erwarteten höheren Investitionskosten zu Beginn des Schiffs-Lebenszyklus zu rechtfertigen. Das im Zuge des MarLife Projekts entwickelte System integriert die Komponenten (1) Randbedingungen, (2) technische Lösung und (3) Szenarien. Die Komponente 'Randbedingungen' bestimmt die organisatorischen und technischen Voraussetzungen für ein funktionierendes LCM in der Seewirtschaft. Die Komponente 'technische Lösung' wird durch das LCM-Leitsystem repräsentiert. Der Zweck dieses Systems liegt in der geordneten Sammlung und Zusammenführung aller relevanten Daten, die über den gesamten Lebenszyklus eines Schiffes beginnend bei der Konzeption und Entwicklung bis hin zu seiner Verschrottung entstehen. Weiterhin bezweckt das LCM-Leitsystem die Speicherung, Strukturierung und neuartige Verknüpfung dieser Daten entsprechend der Anforderungen der Anwender des Systems sowie die Bereitstellung entscheidungsrelevanter Informationen. Die 'Szenarien' bilden ein Element des LCM-Leitsystems und können als Vergleichsszenarien für reale Fälle herangezogen werden. Sie werden gemeinsam mit den Reedern entwickelt. Die Szenarien dienen als Grundlage zur Verifizierung der Kostenreduzierung, die bei den verschiedenen Akteuren durch die Verwendung des LCM-Leitsystems erzielt werden kann. Der Nutzen des LCM-Systems wird vor allem in der einheitlichen Oberfläche für den Datenzugriff, der Anbindung externer Datenquellen, der Visualisierung von Daten in unterschiedlichen Diagrammtypen, dem Modul-übergreifenden Abgleich von Schiffskomponenten und dem modularen Aufbau einer sukzessiven LCM-Einführung in das Unternehmen gesehen.
Life Cycle Management für elektrische Anlagen auf Schiffen. Teilprojekt. Verbundprojekt: MarLife - Maritimes LCM: Integriertes Life Cycle Management für die Seewirtschaft. Abschlussbericht