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Das Forschungsvorhaben verfolgte das Ziel, eine für die konstruktive Auslegung von dynamisch beanspruchten Clinch-, Stanzniet- und Blindnietverbindungen nutzbare Festigkeitskenngröße zu ermitteln und diese in Form einer Wöhlerlinie aufzutragen. Ein analoges Vorgehen wird bei Schmelzschweißverbindungen durch die Nutzung des Euro code 3 verfolgt. Das Erreichen des Ziels erfordert sowohl statische als auch zeitintensive dynamische Untersuchungen sowie die Herleitung geeigneter Auswertemethoden. Der Stand der Technik wird hinsichtlich der Schwingfestigkeit und der möglichen Messverfahren analysiert. Entsprechend der hauptsächlichen Anwendungsfelder werden Grundwerkstoffe sowie die Verbindungsarten ausgewählt. Dabei wird auf Bereiche der Feinblechindustrie ein gegangen, indem verzinkter gut umformbarer Stahl (DC04) in geringer Blechstärke ein gesetzt wird. Für den Stahlbau wird sich auf den un- bzw. niedrig legierten Stahl S355 festgelegt. Für den vor allem im Automobilbau vorherrschenden Trend der vermehrten Aluminiumnutzung wird zudem die Legierung AlMg3 herangezogen. Die Materialien werden hauptsächlich als Flachprobe im Überlappstoß mit variabler Überlapplänge und Punkteanzahl gefertigt. Dabei wird dies durch Clinchen oder durch Nieten mittels Halbhohlstanz- bzw. Vollniet realisiert. Die so gefertigten Proben werden statisch untersucht, um geeignete Lastparameter für die dynamische Prüfung zu ermitteln. Diese erfolgt da bei durch eine hohe Probenzahl mit unterschiedlichen Laststufen. Für Stahlwerkstoffe werden andere Kriterien, zum Beispiel bei der Grenzschwingzahl, als bei Aluminium festgelegt. Dieser Arbeitspunkt umfasst bei Weitem den höchsten zeitlichen Aufwand des Projektes. Die so erhaltenen Ergebnisse werden analysiert und zur Erstellung von Festigkeitskennwerten herangezogen. Über eine Reihe von Analysealgorithmen werden sowohl die Zeitfestigkeit als auch die Dauerfestigkeit errechnet. Fürs erste werden das Perlschnur- und das Horizontalverfahren angewendet, für weiteres wird das Treppenstufenverfahren nach Hück eingesetzt. Die so ermittelten dynamischen Kennwerte zeigen auf, dass die mechanisch gefügten Proben über eine geringe Streubreite und vor allem über einen flachen Neigungsexponenten der Wöhlerlinie verfügen. Das bedeutet eine sehr gute Anwendbarkeit der Verfahren, welche mit den erzielten Erkenntnissen auch für Anwender im Bereich mittelständischer Unternehmen genutzt werden kann.