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Im Rahmen dieser Arbeit wurde eine umfassende Analyse möglicher Ansätze zur Optimierung des Energieverbrauchs von Elektronikkomponenten im Fahrzeug präsentiert. Auf Basis der Analyse wurden unterschiedliche Stellhebel zur Steigerung der elektrischen Energieeffizienz von Fahrzeugen identifiziert und unter Berücksichtigung heutiger und zukünftiger Nutzungsszenarien von Fahrzeugen hinsichtlich ihres Einsparpotentials und ihrer Umsetzbarkeit bewertet. Hauptziel der Steigerung der Energieeffizienz ist die Reduktion des Kraftstoffbedarfs und damit der CO2-Emissionen. Die identifizierten Stellhebel können nach funktionsspezifischen, steuergerätelokalen Optimierungen und vernetzungsbasierten Ansätzen unterschieden werden. Bei der lokalen Optimierung von Steuergeräten werden auf Basis des funktionalen Bedarfs eines Steuergerätes lokale Verbraucher deaktiviert oder deren Funktionsfähigkeit reduziert. Dieser Ansatz verspricht bei Komponenten mit leistungsintensiven Verbrauchern, wie beispielsweise elektrischen Motoren, Pumpen oder Relais hohe Einsparungen. Eine Vielzahl von Steuergeräten vollzieht jedoch primär Berechnungsaufgaben. Hier sind keine dominierenden Hauptverbraucher vorhanden, deren Ansteuerung optimiert werden kann. Stattdessen bestimmt im Wesentlichen der Microcontroller die Leistungsaufnahme des Steuergerätes. Diese kann durch Frequency und Voltage Scaling sowie Clock und Power Gating-Mechanismen optimiert werden. Da der dafür anfallende Aufwand aus OEM-Sicht aber in Relation zu den erreichbaren Einsparungen wirtschaftlich meist nicht sinnvoll ist, bietet sich hier die vernetzungsbasierte adaptive Abschaltung von Knoten an. Ziel der adaptiven Abschaltung ist es, Steuergeräte in einen Schlafzustand zu versetzen, wenn sie aufgrund des aktuellen Fahrzeugzustandes nicht benötigt werden. Der Ansatz bedeutet damit eine Erweiterung der bereits heute umsetzbaren busweiten Abschaltung aller Knoten, hin zu einem selektiven Schlafen einzelner Knoten bei aktivem Bus. Insbesondere für CAN und FlexRay, welche zur Vernetzung unterschiedlichster Domänen verwendet werden, verspricht die Möglichkeit einer selektiven Steuergerätedeaktivierung bei aktiver Kommunikation ein erhebliches Einsparpotential. Für CAN wurde daher in den vergangenen Jahren ein Transceiver-basierter Mechanismus entwickelt, mit dem Knoten selektiv auch bei aktivem Busverkehr abgeschaltet werden können. Für FlexRay war kein vergleichbarer Mechanismus verfügbar.