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Der Einfluss von schwer flüchtigen Additiven auf die Mobilität von Lösemitteln sowie die Mobilität der Additive in Polymersystemen wurden mit Hilfe der konvokalen Mikro-Raman-Spektroskopie untersucht. Als Ausgangspunkt diente die Hypothese, dass sich Fick'sche Diffusionskoeffizienten einzelner Spezies in Polymersystemen durch Anpassung von Simulationsrechnungen an gemessene Beladungsprofile zu verschiedenen Zeitpunkten eines Konzentrationsausgleichsprozesses bestimmen lassen. Die Untersuchungen wurden mit Systemen aus Polyvinylacetat, Triphenylphosphat als Weichmacher und Methanol bzw. Methylenchlorid als Lösemittel durchgeführt. Es wurde eine empirische Gleichung aufgestellt, die den Diffusionskoeffizientenverlauf des Lösemittels als Funktion der Lösemittel- und Weichmacherbeladung beschreibt. Dazu wurden Trocknungsversuche, Wiederbefeuchtungsversuche und Zweischichtversuche durchgeführt mit der Annahme, dass die ternären Systeme (Lösemittel, Weichmacher und Polymer) auf quasibinäre Systeme reduziert werden können. Im Fall der Troknungsversuche wurde angenommen, dass das Lösemittel durch eine feste Komponente - bestehend aus Weichmacher und Polymer - diffundiert. Bei den Wiederbefeuchtungs- und Zweischichtversuchen wurden Lösemittel und Polymer zu einer Komponente zusammengefasst, in der sich der Weichmacherbeladungsgradient ausgleicht. Aus den experimentellen Daten und den Simulationsrechnungen ergibt sich eine sehr starke Abhängigkeit des Weichmacherdiffusionskoeffizienten von der Lösemittelbeladung. Mit den durchgeführten quasibinären Simulationsrechnungen wurde gezeigt, dass durch den Verlauf der Diffusionskoeffizienten Ausgleichsprozesse von Konzentrationsgradienten schwer flüchtiger Additive in Polymerbeschichtungen beschrieben werden können.