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Um in der Textilindustrie einen Rohstoffwandel weg von erdölbasierten Faserstoffen zu ermöglichen, müssen Polymerhersteller biobasierte Werkstoffe für die Faserherstellung bereitstellen. Diese sollen etwa gleichwertige Eigenschaften wie die petrobasierten Werkstoffe aufweisen und mit den existierenden Anlagen verarbeitbar sein. Eine Analyse der aktuellen Situation zeigt jedoch, dass die Auswahl geeigneter Biopolymere begrenzt ist. Das prozesstechnologische Wissen zur Verarbeitung der Biopolymere ist kaum vorhanden und die Produkteigenschaften sind unbekannt. Ziel dieser Arbeit ist die Erarbeitung und Bewertung von Prozessfenstern und resultierenden Produkteigenschaften bei der Verarbeitung von verfügbaren Biopolymeren zu Filamentgarnen mit konventionellen Technologien. Es werden drei Polymere untersucht: Poly(lactid) (PLA), Poly(ethylenfuran) (PEF) und Poly(butylen-adipat-co-terephthalat) PBAT. Als Referenzprodukt wird ein texturiertes Filamentgarn aus Poly(ethylenterephthalat) (PET) hergestellt. Die Prozessparameter zur Herstellung des Referenzprodukts dienen als Ausgangsparameter für die Auslegung der Verarbeitungsprozesse der Biopolymere. Die erarbeiteten Prozesse zum Filamenterspinnen und zur Texturierung der jeweiligen Biopolymere werden beschrieben. Die abschließende Bewertung zeigt, dass die Biopolymere zum heutigen Zeitpunkt noch Defizite haben und nur eingeschränkt für Filamentgarne verwendet werden können. Die Ursachen liegen hauptsächlich in den Polymeren. Wenn bei PLA das Kristallisationsverhalten und bei PEF die Viskositäten modifiziert werden, können beide Polymere gute Alternativen für PET-Garne sein. Dagegen stellt PBAT aufgrund der verzweigten Polymerstruktur keine Alternative dar.