Radon und Raumluftqualität RaLuQua. Kurztiel. Entwicklung eines effizienten Messverfahrens zur Bestimmung der Radonkonzentration als Indikator für die Qualität der Innenraumluft. Sachbericht
(Deutsch)
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Die Energiesparverordnung (EnEV) sieht für Neubauten, aber auch für Altbausanierungen Obergrenzen für den Jahres-Primärenergiebedarf vor. Die hierzu erforderlichen Maßnahmen können mit einem Herabsetzen der Luftwechselrate einhergehen und somit auch zu einer Verschlechterung der Raumluftqualität führen. Einige der existierenden Methoden zur Beurteilung der Qualität der Innenraumluft nutzen unterschiedliche Indikatoren (z.B. Luftfeuchtigkeit oder CO2). Aufgrund spezifischer Beeinflussungen dieser Indikatoren durch die Raumnutzung kann die Beurteilung der Qualität der Innenraumluft jedoch verfälscht werden. Andere Methoden gehen von der Luftwechselrate aus, da diese einen direkten Einfluss auf die Qualität der Innenraumluft besitzt. Diese Methoden können allerdings nur unter Prüfbedingungen oder bei konstanter Luftwechselrate erfolgen. Eine Berücksichtigung der Raumnutzung als wichtiger Einfluss auf die Luftwechsel rate ist dabei nicht möglich. Im Rahmen des Projekts wird ergänzend zu diesen Methoden ein Verfahren vorgestellt, das die Beurteilung der Qualität der Innenraumluft unter Alltagsbedingungen ermöglicht. Hierzu wird Radon (222Rn) als Indikatorgas verwendet. Vor Beginn einer Langzeitmessung der Radonkonzentration wird zur Charakterisierung des zu untersuchenden Raumes in einer Initialmessung die Radonquellstärke ermittelt. Über mathematische Modellbildungen wird zunächst aus dem zeitlichen Verlauf der Radonkonzentration und aus der ermittelten Radonquellstärke der zeitliche Verlauf der Luftwechselrate berechnet. Im Weiteren erfolgt die Berechnung des zeitlichen Verlaufs flüchtiger organischer Verbindungen (VOC) über die Verwendung des rekonstruierten Verlaufs der Luftwechselrate und der ebenfalls ermittelten VOC-Quellstärke. VOC werden im Rahmen des Projekts als Beispielschadstoffe herangezogen. Das aktive Einbringen eines Indikators ist bei dieser Methode nicht notwendig, so dass Langzeitmessungen unter Alltagsbedingungen erfolgen können. Lediglich die Initialmessung zur Bestimmung der Radon- und VOC-Quellstärke erfordert Prüfbedingungen. Durch Versuchsreihen in einer für diesen Zweck errichteten Messkammer konnten die vorgenommenen Modellierungen praktisch bestätigt werden. Erste Messungen in Wohngebäuden zeigen plausible Ergebnisse, die in zukünftigen Untersuchungen weiter überprüft werden sollen.
Radon und Raumluftqualität RaLuQua. Kurztiel. Entwicklung eines effizienten Messverfahrens zur Bestimmung der Radonkonzentration als Indikator für die Qualität der Innenraumluft. Sachbericht