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In Heft 6/1995 dieser Reihe wurde in einem Fallbeispiel berichtet, wie ein mittelständiges Unternehmen mit Hilfe umfassender Reorganisationsmaßnahmen auf eine veränderte Marktsituation reagierte, dabei gelang es u.a., das DV-Budget um 50 Prozent zu senken. Dieser Beitrag befaßt sich mit den jetzt sichtbaren Auswirkungen der damaligen Maßnahmen. Innerhalb des Gesundschrumpfungsprozesses des gesamten Unternehmens wurde auch der IT-Sektor radikal umgestaltet, dies bedeutete Abkehr von der Hostrechner-Organisation mit Hinwendung zu einer Midrange-Struktur und Ersatz der Individualsoftware durch Standardsoftware. Für die alte MVS-Mainframelandschaft entschied man sich vorübergehend zum Outsourcing, zugleich begann man mit dem Aufbau einer neuen Systemarchitektur. Die zum Stichtag erfolgte radikale Umstellung auf Standardsoftware erfolgte ohne große Mühen, allerdings mußte diese dann mit erheblichem Aufwand angepaßt werden, um den geschäftlichen Anforderungen zu genügen. Die Anpassungen erfolgten durch einen externen Dienstleister, was sich aber jetzt als nachteilig darstellt, denn die Reaktionszeiten des externen Unternehmens sind zwangsläufig länger, außerdem wird vom Dienstleister mehr Zeit benötigt, sich mit den betriebsinternen Anforderungen vertraut zu machen. Aufgrund dieser Erkenntnis geht man jetzt den Weg, am Markt nicht erhältliche Standardsoftware wieder selbst zu entwickeln, indem kleinere Zusatzprogramme erarbeitet und an Standardapplikationen 'angehangen' und auch selbst gewartet werden. Standardsoftware wird eingesetzt, wo es möglich, Individualsoftware, wo es nötig ist. Auf Basis der Internet-Technologie wurde ein firmenübergreifendes Intranet aufgebaut, gegen Angriffe durch Hacker sichert man sich durch Firewalls in Verbindung mit Call-back-Modems. Das Ziel der vorgesehenen Reorganisation wurde weitestgehend erreicht.