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Stimulationselektroden, welche gleichzeitig auch zur Detektion der körpereigenen Signale verwendbar sein sollen, benötigen eine geringe spezifische Impedanz der Phasengrenze zwischen Elektrode und umgebendem Gewebe in niederen Frequenzbereichen. Für bereits fertig aufgebaute Elektroden, die aufgrund der zur elektrischen Isolation verwendeten Kunststoffe temperaturempfindlich und nicht vakuumbeständig sind, sollen Beschichtungsverfahren und -material so gewählt werden, daß diese Elektroden nachträglich veredelt werden können. Darüber hinaus sollen auch geometrisch komplizierte Substratformen beschichtetet werden. Für diese Aufgabenstellung bietet sich die galvanische Beschichtung mit elektroaktiven Werkstoffen aus der Gruppe der Platinmetalle an. Aus Gründen der geforderten Langzeitstabilität bei gleichzeitig hoher Elektroaktivtät fällt die Wahl auf Iridiumoxid, dessen Elektroaktivität und Langzeitstabilität im elektrisch gering belasteten Zustand (LCD-Displays) bereits bekannt ist. Im Hinblick auf die Eignung dieses Werkstoffes zur Verringerung der Polarisierbarkeit von Elektroden ist aber der Einfluß verschieden starker anodischer und kathodischer Pulse auf das Impedanzverhalten sicherzustellen. Als Beschichtungsverfahren erwiesen sich das Pulse-Plating-Verfahren oder eine sinusförmige Amplitude mit Spitzenstromdichten von +5 A/dm2 und -1 A/dm2 als günstig. Die galvanisch aus einem basischen Elektrolyten abgeschiedenen Iridiumoxidschichten weisen neben der hohen Elektroaktivität auch eine gute Langzeitstabilität sowohl bei Lagerung im Kochsalz-Elektrolyten als auch bei verschiedenartigen kathodischen und anodischen Belastungen auf, sofern der Ladungsübertrag bei der Stimulation keine Gasblasenbildung verursacht und die Umgebungstemperaturen deutlich unter 90 Grad C liegen. Damit lassen sich nun auch bereits fertig aufgebaute Elektroden nachträglich so veredeln, daß ihre Phasengrenzimpedanz ähnlich niedrig wie diejenige von fraktal beschichteten Elektroden wird.