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Für große bzw. komplexe Solaranlagen, die nicht im Labor vermessen werden können, werden Beurteilungsmethoden benötigt, mit denen insbesondere die thermische Leistungsfähigkeit zuverlässig vorhergesagt werden kann. Dazu ist in der Regel der Jahresertrag der Solaranlage zu bestimmen. Stehen keine Meßdaten über einen Zeitraum von einem Jahr lückenlos zur Verfügung, so kann im allgemeinen nur eine dynamische Simulation der Anlage zum Ziel führen. Dazu muß ein Satz von Parametern entweder für das Gesamtsystem oder für jede einzelne Anlagenkomponente bestimmt werden. In einem Mehrfamilienhaus mit 32 Wohneinheiten ist seit 1992 eine solarthermische Brauchwasseranlage installiert. Diese Anlage ist seit August 1993 an eine vom ZAE Bayern aufgebaute, PC-gestützte Meßdatenerfassung angeschlossen. Parallel zur Auswertung der Meßdaten wurde die Anlage mit dem dynamischen Simulationsprogramm TRNSYS abgebildet. Die hierfür notwendigen TRNSYS-Parameter wurden für jede Komponente durch Vergleich von Simulations- und Meßergebnisse ermittelt. Ein Vergleich zwischen realer und idealer Temperaturdifferenz-Regelung ergab, daß der spezifische Kollektorertrag aufgrund von Installationsfehlern der Anlagenregelung bei gleichen Randbedingungen auf 70 % reduziert war. Ferner wurde der Jahresertrag der Solaranlage unter standardisierten Meterologie- und Lastbedingungen für zwei Regelstrategien bestimmt. Für die Temperaturdifferenzregelung ergab sich ein spezifischer Kollektorertrag von Q/A = 428 kWh/m2a. Eine intelligente Massenstromregelung führte für die gleiche Anlagenkonfiguration zu Q/A = 442 kWh/m2a. Dies zeigt, daß die Solaranlage bereits mit der vorgesehenen DeltaT-Regelung wirtschaftlich betrieben werden kann.