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Die thermische Überlastung des Werkstoffes in der Randzone führt beim Schleifen zu einer Gefügeumwandlung, die zu einer Abnahme der Randzonenhärte sowie Mikrorissen in den oberflächennahen Bezirken des Bauteils führt. Die Gesamtheit dieser mit der thermischen Schädigung verbundenen Effekte wird unter dem Begriff Schleifbrand zusammengefaßt. Die Problematik liegt in dem plötzlichen und nicht reproduzierbaren Auftreten des Schleifbrandes. Zum jetzigen Zeitpunkt existieren keine Meßmethoden, die ein On-line-Kontrolle der Werkstücke auf Schleifbrand ermöglichen. Eine empfindliche Meßgröße, die sich ohne größeren Aufwand zuverlässig zur Überwachung der Prozesse nutzen läßt, ist deshalb Ziel der Forschung. Das Acoustic Emission (AE) Signal stellt eine derartige Kenngröße dar. Im Vergleich zu anderen Meßgrößen weist das Acoustic Emission Signal hierbei verschwindend geringe Zeitverzögerungen sowie eine extrem hohe Dynamik auf. Eine systematische Variation der prozeßbestimmenden Größen im Einkornritzversuch erbrachte den Nachweis, daß die spektrale Zusammensetzung des bei der Schleifbearbeitung generierten AE-Signals in erster Linie vom Sensor, dem zu schleifenden Werkstoff und der Werkstückgeometrie abhängt. Bei der Auslegung der Meßstrecke gilt es, vor allem die Eigenschaften der verwendeten Sensorik sowie der Übertragungsstrecke in Betracht zu ziehen. Grundlagenuntersuchungen zeigten, daß nicht die gamma-alpha-Umwandlung als Quelle hochfrequenter AE-Aktivitäten anzusehen sind, sondern vielmehr die sich verändernden physikalischen Randbedingungen (Härte, Temperatur, Reibung) zu den beobachteten Veränderungen führen. Schleifversuche bestätigten, daß sich der Schleifbrand in einem diskreten Frequenzband der Körperschallemission (550 bis 800 kHz) nachweisen läßt. Es wurde eine Vorgehensweise zur Prozeßanalyse entwickelt und erprobt, die nach einem Referenzwerkstück das zu analysierende Prozeßsignal auf schleifbrandspezifische Veränderungen hin untersucht. Eine Erprobung der Überwachungskonzepte in der Praxis bewies die Einsatzfähigkeit.