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Neue Messungen zum Kavitationsbeginn an Strömungskörpern in Abhängigkeit der Turbulenz der Anströmung zeigen einen deutlichen Zusammenhang zwischen Turbulenz und Kavitationsbeginn auf. So stellt sich Kavitation mit wachsender Außenturbulenz früher ein, aber auch die Erscheinungsformen verändern sich. Da Kavitation immer in den Wirbelzentren von Grenz- bzw. Scherschichten einsetzt, hat die Außenturbulenz offenbar eine unmittelbare Wirkung auf den Turbulenzzustand innerhalb der Grenzschicht und damit auf das Druckfeld. Experimente zeigten, daß der Kavitationsbeginn nicht nur vom Turbulenzgrad, sondern auch von der Gestalt der Turbulenzerzeuger abhängt. Die Meßdaten bei gleichem Turbulenzgrad für verschiedene Turbulenzerzeuger zeigten deutliche Unterschiede in den spektralen Verteilungen auf. Das macht die Abhängigkeit des Kavitationsbeginns von einer weiteren charakteristischen Größe zur Beschreibung der Turbulenz, dem Makromaßstab, deutlich. Auf Grundlage der von Keller abgeleiteten Berechnungsgleichung kann eine erweiterte Beziehung für die von Maßstabeinflüssen freie Kavitationszahl für den Kavitationsbeginn angegeben werden, welche nicht nur den Turbulenzgrad der Anströmung sondern auch die Turbulenzstruktur berücksichtigt. Für die Praxis lassen sich bei der Konstruktion von Strömungsmaschinen und von umströmten Bauteilen, aber auch beim Betrieb von strömungstechnischen Anlagen, zur Kavitationsgefahr allgemeine Regeln ableiten. So ist die Vermeidung bzw. Minimierung von Turbulenz in der Anströmung durch geeignete konstruktive oder technologische Maßnahmen anzustreben. Nicht nur die deutliche Abhängigkeit des Kavitationsbeginns vom Turbulenzgrad der Anströmung, sondern auch der Einfluß der Turbulenz konnte im jedem Fall nachgewiesen werden.