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Die Verwertung des Deponiegases setzte etwa Mitte der 80er Jahre ein und gewann seit dem zunehmend an Bedeutung. Unter den vorgestellten Konzepten zählt die Verwertung, d.h. Verstromung in einem Gasmotor und die Dampferzeugung in einer Hochtemperaturverbrennungsanlage, zum Stand der Technik. Trotzdem gibt es vereinzelt noch Problembereiche wie z.B. die siliciumorganischen Verbindungen, die aus technischer Sicht noch nicht abschließend gelöst sind. Die reine Verbrennung in einer Fackel ist nicht mehr Stand der Technik und nur in Ausnahmefällen erlaubt. Die Wirtschaftlichkeitsbetrachtung hat gezeigt, daß eine Deponiegasnutzung nicht nur bei großem Deponiegasanfall im Verbund mit einer Sickerwasserreinigungsanlage wirtschaftlich betrieben werden kann, sondern, daß dies auch mit kleineren Deponiegasmengen in kompakten, modular aufgebauten Einheiten möglich ist. Die neuen technischen, betrieblichen Entwicklungen aufgrund der bereits gesammelten Betriebserfahrungen machen es heute möglich, daß die Gasmotorenhersteller eine jährliche Verfügbarkeit von 8.000 Bh/a garantieren können. Durch die rasch steigende Anzahl der Anlagen konnten die Herstellerfirmen in der Vergangenheit ihre Infrastruktur für Wartungsdienste wesentlich verbessern und somit die Serviceleistungen (z.B. Vollwartungsverträge) zu günstigeren Konditionen anbieten. Eine Gewährleistung über 10000 Bh und eine Verfügbarkeitsgarantie über 8000 Bh pro Jahr können heute von vielen Anlagenherstellern angeboten werden. Obwohl sich diese positive Marktentwicklung feststellen läßt, bleiben viele Betreiber einer Deponie mit einem Deponiegasanfall bis max. 200 m3/h einer motorischen Nutzung gegenüber skeptisch. Um das Investitionsrisiko zu vermeiden und trotzdem eine ökologische und ökonomische Nutzung zu ermöglichen, werden zur Zeit Contracting-Modelle angeboten, bei denen die Deponiegasnutzung über 'Leihaggregate' realisiert wird. Das Risiko für den Betreiber läßt sich hierbei auf ein absolutes Minimum reduzieren, und trotzdem bietet sich für ihn die Möglichkeit die alternative Energiequelle sinnvoll zu nutzen.