Jemand geht in die Bibliothek. Er findet das Haus, das er kennt wie kein zweites, schließt die Tür auf, zieht die Schuhe aus, bootet den Computer, füttert schnell noch die Katze, und schon tut sich vor ihm die Bibliothek auf, die größte der Welt, die universale Bibliothek. Denn die ist überall, auch in seiner Wohnung. Bibliotheken aus Stein und Glas sind überflüssig geworden. Die neue, die allgegenwärtige Bibliothek ist aus elektrischem Strom. Wird es bald keine Büchereien mehr geben, in denen Leseratten stöbern, keine Buchhandlungen, in denen in farbiger Pracht die Novitäten ausliegen? Wird das alles Schnee von gestern sein, weil man jedes Leseerlebnis per Mausklick auf den Schirm kriegt? Nein, so wird es nicht kommen - und Dieter E. Zimmer erklärt in seinem neuen Buch, warum die Printmedien bestehen bleiben müssen und werden. Und doch - das sogenannte Informationszeitalter hat begonnen, und sein Medium ist der vernetzte Computer. Wer ihn zum Lesen und Schreiben nutzt, sollte verstehen, was er kann, aber auch, was er nicht kann und warum: Die Maschine der Informationsverbreitung und -beschaffung braucht den informierten Benutzer. "Die Bibliothek der Zukunft" ist ein sehr praktisches Buch, das hinter die Kulissen der schönen neuen Medienwelt blickt, handfest über ihre Chancen und Gefahren informiert und sogar mit "Tipps & Tricks" aufwartet - in neugieriger Distanz, gleich weit entfernt von Euphorie und Untergangsvision.