Diese Arbeit handelt von der Entwicklung und Untersuchung von neuartigen Wellenleiterkonzepten für brillante Halbleiterlaser. Sie besteht aus drei Teilen. Der erste Teil beschäftigt sich mit dem vertikalen Wellenleiterkonzept der Photonic Band Crystal (PBC) Laser. Dieses nutzt für eine effektive Modenformung und -diskriminierung eine periodische Abfolge von epitaktischen Schichten mit unterschiedlichem Brechungsindex in einem breiten Wellenleiter. Dadurch werden vertikal sehr große Modendurchmesser und damit hohe Leistungen und geringe Fernfelddivergenzen realisierbar. Mehrmodige Laser emittierend bei 850 nm mit einer Divergenz von 7°, einer Ausgangsleistung von 20 W im gepulsten Betrieb und einer exzellenten Brillanz von 300 MWcm-2sr-1 wurden hergestellt und untersucht. Lateral und transversal grundmodige PBC Laser mit einer Wellenlänge um 980 nm und einer Divergenz von 5° bzw. 6° wurden analysiert. Sie zeigen eine Ausgangsleistung von über 2 W im kontinuierlichen Betrieb. Im gepulsten Betrieb konnte die Ausgangsleistung auf 3,5 W bzw. eine hervorragende Brillanz von 87 MWcm-2sr-1 gesteigert werden. Im gewinngeschalteten Betrieb wurden 100 ps kurze optische Pulse mit einer Pulsspitzenleistung von 10,7 W, einer überragenden Brillanz von 400 MWcm-2sr-1 und einer Pulsenergie von 3 nJ generiert. Die umfassendste Entwicklung der PBC Technologie wurde an Lasern emittierend bei 1060 nm vollzogen. Erstmalig wurden die internen optischen Verluste der Strukturen signifikant von 3,6 cm-1 auf 1,3 cm-1 gesenkt. Damit war eine beachtliche Leistungssteigerung der Laser im cw Betrieb, wie im Falle der 100 µm breiten Laser von 3,9 W auf 9,5 W, möglich. Für lateral grundmodige Rippenwellenleiter mit einer Breite von 9 µm und einer Länge von 2,64 mm wurden Ausgangsleistungen im cw Betrieb von 2,4 W bestimmt. Messungen des Strahlprofils zeigen eine Divergenz von 4° bzw. 6°. Für die Strahlqualität ergaben sich M2 Werte von kleiner 2 bis zu Leistungen von 1,6 W. Hieraus konnte eine hervorragende Brillanz von 72 MWcm-2sr-1 bestimmt werden. Erstmalig wurden Quantenpunkte als aktives Material in PBC Lasern eingesetzt. Die quantenpunktbasierten PBC Laser besitzen im Vergleich zu quantengrabenbasierten PBC Lasern geringere Schwellenströme und geringere interne optische Verluste. Infolge dessen erreichen 100 µm breite und 1 mm lange Laser mit nicht passivierten Facetten eine deutlich höhere Ausgangsleistung im gepulsten Betrieb von 17,7 W gegenüber 8,8 W für quantengrabenbasierte PBC Laser. Die Ausgangsleistung ist in beiden Fällen durch plötzliche irreversible Degradation begrenzt. Untersuchungen der Facetten legen eine geringere Anfälligkeit der quantenpunkt-basierten PBC Laser gegenüber Degradation nahe. Der zweite Teil dieser Arbeit beschäftigt sich mit einem alternativen vertikalen Wellenleiterkonzept auf der Basis von Wellenleitern mit unvollständigem Welleneinschluss, den Tilted Wave Lasern. Diese zeichnen sich durch die Abstrahlung zweier um ±30° verkippter Emissionskeulen mit extrem schmaler Divergenz aus. Optimierte Tilted Wave Laser besitzen dominierende Emissionskeulen mit einer Divergenz von 0,7°. 100 µm breite Laser zeigen eine maximale Ausgangsleistung von 4 W im kontinuierlichen und 8,7 W im gepulsten Betrieb. Strahlqualitätsmessungen ergeben vertikale M2 Werte von 1,9 bis 3,1 und laterale M2 Werte von über 20. Die höchste gemessene Brillanz der Tilted Wave Laser beträgt 3 MWcm2sr-1. Der dritte Teil dieser Arbeit beschäftigt sich mit einem neuartigen, zu den vertikalen Konzepten komplementären, lateralen Wellenleiterkonzept auf Basis von breiten Rippenwellenleitern, modifiziert durch laterale Korrugationen der Seitenränder. Verschiedene Korrugationsmuster wurden an einer vertikalen PBC Struktur hergestellt und auf ihre grundlegenden Eigenschaften untersucht. Es zeigt sich, dass die Korrugationen zusätzliche Wellenleiterverluste von 9 cm-1 bis zu 34 cm-1 generieren. Laser mit einer Breite von 10 µm und einer Länge von 1 mm zeigen dennoch sehr hohe differentielle Effizienzen von über 90%, hohe Ausgangsleistungen im kontinuierlichen Betrieb von über 1 W und maximale Konversionseffizienzen von über 40%. Im Fall der dreieckförmigen Korrugationen beträgt die maximale Ausgangsleistung nahezu 2 W. Das laterale Fernfeld aller untersuchten korrugierten Laser zeigt grundmodige Emissionen mit einer Divergenz von 3° bis 4°.