Mit der Präsidentschaft von Obama war der Rassismus in den USA nicht überwunden. Im Gegenteil: Die US-Gesellschaft war gespaltener denn je; die Wahl Trumps markiert eine Art "Gegenschlag" zur Rückgewinnung der "weissen Vorherrschaft". Analysen zum Verständnis des amerikanischen Rassenkonflikts. Rezension: Coates (vgl. auch "Zwischen mir und der Welt", 2016) gilt als einer der angesehensten Intellektuellen und wirkungsmächtige Stimme des schwarzen Amerika. Mit seinem Essay "Plädoyer für Reparationen" (im Band nochmals enthalten), stiess er in den USA eine landesweite Diskussion zur Aufarbeitung der Sklaverei an. Mit den im Band enthaltenen Essays, die zunächst sukzessive in "The Atlantic" erschienen sind, begleitete Coates aufmerksam und kritisch die achtjährige Regierungszeit B. Obamas. Coates' Texte dokumentieren aus unterschiedlichen Perspektiven den alltäglichen und strukturellen Rassismus, der die schwarzen Amerikaner zu Opfern, Aussenseitern und Verlierern stempelt. Die mit Obamas Präsidentschaft verbundene Hoffnung auf ein Ende der weissen Vorherrschaft, entlarvt das Buch als Illusion. Dass Trump Präsident werden konnte, wertet Coates als unmittelbaren rassisch motivierten "Backlash": "Wenn ein schwarzer Mann Präsident werden kann, dann kann auch jeder beliebige weisse Mann - egal wie verkommen - Präsident werden." - Klug, eindringlich, anregend. (2-3)