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Nach einem Kurzbericht: Helms, R., H.-J. Kuehn und S. Ledworuski: Zur werkstoffmechanischen Beurteilung des Kerbschlagbiegeversuches. BAM-Forschungsbericht 82. Beim herkoemmlichen Kerbschlagbiegeversuch wird als Beurteilungsgroesse die verbrauchte Schlagarbeit gewonnen. Durch eine Instrumentierung kann jedoch eine Aufgliederung der in den Begriff 'Zaehigkeit' eingehenden Groessen 'Festigkeit' und 'Verformungsvermoegen' des Werkstoffes vorgenommen werden. Weiter differenzierende Aussagen sind aus dem mit einer genauen fraktographischen Analyse kombinierten instrumentierten Versuch zu erwarten. Die Temperatur Tgy hat grundsaetzlich grosse praktische Bedeutung fuer Sicherheitsabschaetzungen an wirklichen Bauteilen aus zaehen Staehlen mit Rissen oder Fehlern. Neuere Untersuchungen ergaben, dass nur die Verwendung der Fliessgrenze Sigma y als Kollapsspannung in allen Faellen ausreichend sichere Traglastwerte liefert. Dabei muss sichergestellt sein, dass die tiefste Betriebstemperatur hoeher als Tgy (Bauteil) ist, da nur dann der Nettoquerschnitt vor dem Bruch vollplastisch wird. Eine Abschaetzung von Tgy (Bauteil) wird eher aus der im instrumentierten Kerbschlagbiegeversuch ermittelten Temperatur Tgy moeglich sein als aus den Beurteilungsgroessen T_ und Av. Ob ein stabiler oder instabiler Rissfortschritt auftritt, haengt vom Bruchmechanismus (Spaltbruch, Wabenbruch) und von der wirksamen Nachgiebigkeit der gesamten Pruefanordnung ab. Ein vergleichbares Sicherheitsniveau kann bei einem Vergleich unterschiedlicher Werkstoffe, z. B. gleichen plastischen Verformungen, bis zum Bruch unter Sicherstellung einer Mindestduktilitaet zugeordnet werden. Fuer die Erzielung gleicher Sicherheitsniveaus auch bei Bauteilen sind noch weitere Gesichtspunkte zu beruecksichtigen. (BAM-DS)