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Bei der Klärschlamm-Mitverbrennung werden flüchtige Schwermetalle - insbesondere das rauchgasgängige Quecksilber - freigesetzt. Zur sicheren Einhaltung der strengen gesetzlichen Emissionsgrenzwerte ist eine zusätzliche Rauchgasreinigung erforderlich. Eine effiziente Variante der Rauchgasreinigung für Schwermetalle stellen insbesondere adsorptive Verfahren dar, die als Schüttschichtadsorber mit körnigen Sorbentien bzw. als Flugstromverfahren mit pulverförmigen Sorbentien in einer Flugstaubwolke ausgeführt werden können. Umfangreiche Messungen bei der Mitverbrennung von Klärschlamm in einem Industriekraftwerk der Rheinbraun AG zeigen, dass die verfahrensintegrierte Flugstromadsorption an Braunkohlenkoks eine technisch sichere, ökologisch sinnvolle und gleichzeitig preiswerte Lösung zur Einhaltung der Grenzwerte ist. Diese Adsorption in einer Flugstaubwolke mit nachgeschaltetem Elektrofilter ist gegenüber der Adsorption in Tuchfilteranlagen eine neue Anwendung. Der nach dem Prinzip der zirkulierenden atmosphärischen Wirbelschichtfeuerung (ZAWSF) arbeitende Dampferzeuger hat eine thermische Leistung von rund 275 MW und wird mit Rohbraunkohle als Hauptbrennstoff befeuert. Die Zugabe der Rohbraunkohle erfolgt ebenso wie die des entwässerten Klärschlammes über den Rücklauf der Zyklonasche. Das gekühlte Rauchgas wird in einem Flugstromreaktor mit dem Adsorptionsmittel Braunkohlenkoks in Kontakt gebracht. Anschließend wird der Braunkohlenkoks gemeinsam mit der Flugasche in einem Elektrofilter abgeschieden. Das so gereinigte Abgas wird über den Kamin in die Atmosphäre abgegeben. Die bei der Abscheidung des leicht flüchtigen Quecksilbers erzielten Ergebnisse zeigen, dass durch Zugabe von Braunkohlenkoks die Einhaltung der nach der 17. BImSchV vorgegebenen Mischgrenzwerte unter großtechnischen Bedingungen sicher gewährleistet werden kann.