Please choose your delivery country and your customer group
Wasser im Untertagebau bedeutet auf der einen Seite mögliche Erschwernisse beim Auffahren des Gebirges und Kosten in der Beherrschung des Bergwassers in der Bau- und Betriebsphase. Auf der anderen Seite können Bergwasserzutritte meßbare Veränderungen und Auswirkungen im hydrogeologischen System nach sich ziehen. Die Schwierigkeit bei der Beschreibung des hydrogeologischen Systems liegt in der Komplexität dieses Systems, die sich aus der Kombination von statischen und dynamischen Systemkomponenten ergibt. Die Erfassung der statischen und dynamischen Systemkomponenten erfolgt durch die klassischen Methoden der Geologie, Hydrogeologie und Hydrologie sowie von verwandten Fachdisziplinen (unteranderem Geophysik, Bodenkunde, Hydrochemie und Geothemie, Isotopenphysik). Die Wechselwirkung der statischen und dynamischen Systemkomponenten ergibt das hydrogeologische Konzeptmodell - als konzeptionelle Vorstellung des Hydrogeologen hinsichtlich des hydrogeologischen Systems. Aufbauend darauf können verschiedene Eingriffsszenarien und damit verbundene Auswirkungen auf das unterirdische Wasser untersucht und beschrieben werden. Aus dem hydrogeologischen Konzeptmodell werden Eingangsdaten für die numerische Strömungsmodellierung abgeleitet. Im Rahmen eines dreijährigen Forschungsprojekts am Institut für Hydrogeologie und Geothermie der Joanneum Research GmbH wurden Untersuchungen zur Erfassung von Fließprozessen zur hydrogeologischen Bewertung von klüftigen Festgesteinen durchgeführt. Die erarbeiteten Grundlagen wurden im Gebiet Sonnwendstein/Semmering (S6 Semmering Scheiteltunnel) und Höhenhansl/Pöllau in der Praxis angewandt.