Umstellung bestehender galvanotechnischer Anlagen auf eine stoffverlustminimierte Prozesstechnik bei gleichzeitiger Kostensenkung - Wirtschaftlichkeitsuntersuchungen
(German)
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Die Zielsetzung des Forschungsvorhabens besteht darin, mit Hilfe eines produktionsintegrierten Optimierungsansatzes exemplarisch aufzuzeigen, dass mit einer stoffverlustminimierten Prozesstechnik bei bestehenden (Alt-) Anlagen sowohl ökologische als auch ökonomische Verbesserungspotenziale erschlossen werden können. Um die Akzeptanzschwierigkeiten bei produktionsintegrierten Verfahren zu verringern, sollen am Beispiel von neun ausgewählten Anlagen die wirtschaftlichen Vorteile eines schrittweisen und integrierten Optimierungsansatzes dokumentiert werden. Zugleich sollen aber auch die Möglichkeiten einer branchenweiten Übertrag- und Umsetzbarkeit deutlich werden. Die bei den verschiedenen Anlagen (Systemeinheiten) erfolgten Optimierungen werden in diesem Teilvorhaben betriebswirtschaftlich dokumentiert, analysiert und bewertet. Bei den Chemikalienkosten konnten bei gleichbleibender Oberflächenbeschichtungsleistung für 14 der 17 Systemeinheiten Einsparungen erzielt werden, die in der Spitze bis zu 90 % erreichen. Ähnlich wie bei den Chemikalienverbräuchen sind auch die Stadtwasserverbrauchsmengen und -kosten bei 16 der 17 analysierten Systemeinheiten zum Teil deutlich gesunken. Auch beim Abwasser verläuft wie beim Stadtwasser die Verbrauchs- und Kostenentwicklung auf Grund der 'Homogenität' der Kostenart parallel. Extreme Verschiebungen zeigt auch die Analyse der Veränderungen bei den Entsorgungskosten. Von den 17 Systemeinheiten erreichten 13 zum Teil erhebliche Kostenreduzierungen. Die Gewichtung der Gesamtergebnisse der untersuchten Kostenarten zeigt, dass bei den Prozesschemikalien und Entsorgungskosten die erfolgreichsten Ansatzpunkte zur Realisierung von Kostensenkungen liegen. Die ermittelten Ergebnisse zeigen, dass mit Ausnahme von zwei Systemeinheiten die Amortisationsdauer für alle übrigen abgegrenzten 15 Systemeinheiten maximal 36 Monate beträgt. Bei einer zum Projektende durchgeführten kleinen Erhebung artikulierten die Unternehmen neben der grundsätzlichen Zufriedenheit mit den Projektergebnissen, dass sowohl im Hinblick auf die Oberflächenqualität als auch bei der Reduzierung der Betriebskosten durch das Verbundvorhaben aus Sicht der beteiligten Unternehmen nachhaltige Verbesserungen erreicht werden konnten. Die Ergebnisse des Vorhabens belegen ähnlich wie die langjährigen Erfahrungen aus anderen Branchen, dass einem systematischen und kontinuierlichen Verbesserungsmanagement im Umgang mit den innerbetrieblichen Prozessen und damit dem stoffverlustminimierten Technologieeinsatz auch bei Galvanikanlagen die Zukunft gehört. End-of-Pipe-Technologien können im Einzelfall sinnvoll sein, stellen im Regelfall aber meist nur die 'zweitbeste' Lösung dar.
Umstellung bestehender galvanotechnischer Anlagen auf eine stoffverlustminimierte Prozesstechnik bei gleichzeitiger Kostensenkung - Wirtschaftlichkeitsuntersuchungen