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Baudenkmäler und Kulturgüter sind durch Umwelteinflüsse und unangepasstes Raumklima stark gefährdet. Sie können oft nur durch gezielte Maßnahmen vor schädlichen biologischen und chemischen Einflüssen bewahrt werden. Die an der Empa durchgeführte erste Tagung des Zentrums für Kulturgüteranalytik diente der Begegnung und dem Erfahrungsaustausch zwischen Fachleuten. Fachleute des Expert-Centers Lausanne berichteten von der Restaurierung der Lausanner Kathedrale. Ihre aus dem 13. Jahrhundert stammende Fassade war im 19. Jahrhundert umfassend renoviert wurden. Dabei wurden Materialien gebraucht, die heute zum Teil wieder ersetzt werden müssen. Die mikrobielle Analytik ist ein Teil der naturwissenschaftlichen Untersuchungen und bietet Hilfe zu nachhaltigen Lösungen bei mikrobiellen Schäden und Problemen. Ursache von Pilzwachstum und mikrobiellem Bewuchs ist immer eine zu hohe Feuchte. Auch bei der Klosterkirche Müstair waren die Malereien von Pilz befallen. Es zeigte sich, dass dieser sich von der bei der letzten Renovation aufgetragenen Firnis ernährte und dabei auch die Malereien zerstörte. Da die schädigende Feuchtigkeit nicht aus dem Mauerwerk stammte, sondern aus der Luft, konnte der Pilzbefall durch Entfeuchten der Raumluft und Abtragen der Firnis gestoppt werden. Laserstrahlung sind nicht nur zur Diagnostik von Kulturgütern, sondern auch zum Abtragen von Schichten geeignet. Besonders das berührungslose Wirkprinzip, die gute Dosierbarkeit sowie die lokal sehr begrenzte Wechselwirkung mit dem Objekt stellen optimale Bedingungen dar für präzise Reinigung. Bei sehr empfindlichen Materialien besteht allerdings die Gefahr eines Abtrags der zu erhaltenden Region. Inzwischen stehen jedoch viele verschiedene Lasertypen und -systeme zur Verfügung. Durch die Freilegung, Konservierung und Restaurierung historischer Wandmalereien seit Mitte des 19. Jahrhunderts wurden viele bedeutende Kulturdenkmäler wieder entdeckt. Für ihre Erhaltung wurden teilweise neben den traditionellen Renovierungsmaterialien neu entwickelte Produkte eingesetzt, über deren Langzeitverhalten keine Kenntnisse bestanden. Besondere Probleme sind mit der Fixierung von Wandmalereien mit Casein verbunden. Folgeschäden können zum Verlust der gesamten Malerei führen. Bisher ist es nicht gelungen, Caseinüberzüge ohne erhebliche Beeinträchtigung der Originalsubstanz zu entfernen.