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In den letzten Jahren haben Saatguthersteller vor allem auf Gentechnik gesetzt, um Pflanzen mit gewünschten Eigenschaften zu gewinnen. Dazu wurden artfremde Gene ins Erbgut eingebaut, die sie z.B. schneller wachsen lassen sollten oder vor Schädlingen schützen. Jetzt wird mit der Präzisionszucht (smart breeding) eine der Gentechnik entlehnte Zuchtmethode angewandt, um schneller ans Ziel zu kommen. Mit Kernspintomografen können hochauflösende Schnittbilder vom Erbgut von Wild- und Kulturpflanzen gemacht werden. Hier kann gezielt nach den Genen im Saatgut geforscht werden, die gesündere Früchte und größere Erträge versprechen und die die Pflanzen widerstandsfähiger gegen Schädlinge, Trockenheit oder Hitze machen. Das erfolgreichste Beispiel für Smart Breeding ist die zuckersüße Tomate. Ein Forscherteam suchte in Wildpflanzen das Gen, das die Zuckerproduktion steigert. Dazu wurde eine wilde Tomatenart, deren Früchte klein, grün und sehr süß sind, mit Kulturtomaten gekreuzt. Bei der klassischen Methode müssen die Züchter nach der Kreuzung aus Hunderttausenden Pflanzen die aufspüren, die die gewünschten Eigenschaften geerbt haben. Smart Breeding verkürzt diesen Prozess. Es werden Genmarker eingesetzt, eine bekannte Abfolge von Erbgutbausteinen aufweisen. Diese heften sich an spezifische Genabschnitte im Erbgut. Mit ihrer Hilfe kann schneller erkannt werden, ob in einer Pflanze die gewünschten Gene vorhanden sind oder nicht. So wurde eine Tomatensorte gezüchtet, die 40 %mehr Zucker bildet als herkömmliche Kulturtomaten. In den USA wird sie großflächig angebaut, Ketchuproduzenten kaufen sie auf, weil sie weniger Kristallzucker bei der Produktion zusetzen müssen. Mit der Methoden können innerhalb von drei bis 5 Jahren neue Eigenschaften in Kultursorten eingekreuzt werden. Bisher dauerte das 10 Jahre und mehr. Diese Vorteile machen das Smart Breeding immer populärer.