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Folienpräsentation. Unter den Tieren können nur zwei einheimische und einige tropische Bienen mit Ölen umgehen. Diese Bienen sammeln mit den Vorder- und Mittelbeinen Öl aus Blüten. Das Öl wird mit Borsten und Kämmen an den Vorder- und Mittelbeinen aus floralen Drüsen geschabt. Zum Transport in das Nest wird das Öl von den Vorder- und Mittelbeinen in dichte Haarpolster auf den Hinterbeinen überführt. Das Öl wird mit Pollen vermischt an die Larven verfüttert oder zur Imprägnierung der Brutzellen verwendet. Die Eigenschaften der Transportstrukturen dieser Bienen erfüllen folgende Anforderungen rasche Absorption, äußerst günstiges Verhältnis von Eigengewicht zu Aufnahmekapazität, verlustfreie Speicherung, rückstandslose Entladung und Wiederverwendbarkeit. Transportstruktur ist ein stratographisch aufgebauter 3D-Gitterleichtbau mit einer gebundenen Stirnseite. Wesentlich für die Absorption und den verlustlosen Transport des Öls sind die unterschiedlich gefiederten Haare und die Geometrie des 3D-Gitters, das sie aufspannen. Im Volumen des Gitters nehmen die Haare lediglich ca. 1% ein. Wenn die Biene steht oder fliegt weisen die Haare der Transportstruktur nach unten. Das Öl 'hängt' im 3D-Gitter der Transportstruktur. Die Oberfläche der Transporthaare ist von Natur aus hydrophob (24 - 28 mN/m). Bei einer Oleophob-Modifikation der Oberfläche (< 20 mN/m), hält die Struktur Öle dennoch fest. Ursache sind die geometrischen Charakteristika der Haarpolster. Ölaufnahmekapazität und Restbeladung nach Zentrifugieren von Transportstrukturen bei Ölbienen im Vergleich zu nicht Öl sammelnden Bienen wird grafisch dargestellt. Auf dieser Basis wurde ein Prototypenmaterial entworfen. Die Konstruktionsmerkmale des Prototypenmaterials sind zweilagiges Abstandsgestrick, Polfäden aus unterschiedlichen Filamentgarnarten, sich überkreuzende Filamentstrukturen durch verlängerndes und verkürzendes Garn, Druckstabilität durch parallel eingebrachtes Monofilamentgarn sowie Oberflächenmodifikation mit hydrophober Faserbeschichtung. Anwendungen werden bei Öltransport- und Beseitigungssysteme für Unfälle und Havarien auf dem Land und auf der See und als Produktionshilfsmittel, Kraft- und Schmierstoffe (insbesondere niederviskos) in der industriellen Fertigung gesehen. Weitere Anwendungen sind Malerhilfsmittel wie z.B. Pinsel sowie Reinigungs- und Putztücher. Trotz viel versprechender Ergebnisse blieb das signifikant hohe Niveau der Bienentransportstrukturen bisher unerreicht.