Kopiert und abgeräumt. Wie Betrüger und Geschäftemacher der Datenmafia auf Ihre Karten und Konten zugreifen - und wie sie sich schützen können
(German)
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Die Daten von Millionen Verbrauchern sind in den Händen von Betrügern und halbseidenen Geschäftemachern. Derzeit tauchen fast täglich neue gestohlene Datensätze auf. Datenschützer schätzen, dass mit den Daten von 60 Millionen Deutschen gehandelt wird, meist nur harmlose Informationen wie Alter, Geschlecht, Adresse. Von fast jedem vierten Deutschen ist aber die Kombination Kontodaten plus Name und Adresse im Umlauf. Die Datenspur, die jeder täglich hinterlässt, ist gewaltig. Wer online einkauft, im Supermarkt mit der EC-Karte bezahlt oder an einem Preisausschreiben teilnimmt, wird garantiert irgendwo erfasst. Zudem gibt es immer mehr Datenbanken, in denen systematisch Informationen gesammelt werden. Und die Daten bleiben keineswegs da, wo sie hingehören, sie werden verkauft, über Hacker herausgefunden. Hat sich die Datenmafia Kreditkarten-Daten beschafft, wird es schwierig, sein Geld zurückzubekommen. Wer bei Kreditkarten-Betrug nicht schnell reagiert, bekommt Probleme. Sobald Karteninhaber eine Warnung erhalten, sind sie verpflichtet, den Kreditkarten-Emittenten unverzüglich zu informieren. Um eine Teilzahlung, oft 50 Euro, kommen die geprellten Kunden nicht herum. Der Schwarzmarktpreis für eine gestohlene Kreditkarte liegt bei 6 bis 10 Euro. Doch längst können Kreditkartendaten im Internet gekauft werden. Neue Sicherheitssysteme im Handel greifen aber hier. Wurden 2004 noch fast 130 Fälle von Betrug mittels rechtswidrig erlangter unbarer Zahlungsmittel registriert, waren es 2007 nur noch gut 72000 Fälle. Privatpersonen müssen sich gegen den Datenklau im Internet selbst schützen und stets einen aktuellen Virenscanner haben, eine aktivierte Firewall und Sicherheitseinstellungen des Browsers. Skimming, das Kopieren der Bankkarten-Informationen und gleichzeitiges Ausspähen der Geheimnummer, nimmt zu, wobei Kunden der Bank für einen Anspruch auf Schadenersatz nachweisen müssen, dass sie nicht Karte und PIN zusammen aufgehoben haben und die Diebe so leichtes Spiel hatten. Zunehmend gibt es jedoch Zweifel, ob das System aus PIN und Karte wirklich sicher ist. Verbraucherzentralen weisen auf Fälle hin, bei denen teilweise noch verschlossene PIN-Briefe vorhanden waren und die Betroffenen niemals ihre PIN benutzt haben.