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Der Textilverband Schweiz teilt die im Außenpolitischen Bericht des Bundes veröffentlichte Ansicht, dass sich in den kommenden Jahren die politischen und wirtschaftlichen Kräfteverhältnisse zulasten Europas verlagern werden. Die EU wird aber auf dem europäischen Kontinent die Leaderposition einnehmen. Der Textilverband begrüßt deshalb die vom Bundesrat beabsichtigte Stoßrichtung, einerseits die Handelsbeziehung mit der EU zu stärken und andererseits neue starke Standbeine außerhalb Europas aufzubauen, auch wenn dies für die überschaubare Schweiz einen besonders herausfordernden Spagat bedeuten wird. Bedauerlicherweise standen im Berichtsjahr die Aktivitäten der WTO wiederum auf Sparflamme. Zwar wurden Anstrengungen unternommen, aber keine nennenswerten Ziele erreicht. Deshalb ist es umso erfreulicher, dass die Schweiz und die EFTA das bilaterale Freihandelsnetzwerk weiter ausbauen konnten. Nur langsam entwickelt sich die Euromed-Zone. Die EU hat Anfang 2009 die Revision der Ursprungsregeln des Allgemeinen Präferenzsystems initiiert. Da diese Ursprungsregeln zwischen der EU und der Schweiz harmonisiert sind, ist auch die Schweiz von Änderungen betroffen. Zudem besteht seitens der EU das Interesse, die revidierten Ursprungsregeln auf kommende und später auch auf bestehende Freihandelsabkommen anzuwenden. Mit der weltweiten Wirtschaftskrise haben auch im Berichtsjahr die Anzahl nicht-tarifärer Handelshemmnisse zugenommen. Der Textilverband hat sich vor allem gegen die protektionistischen Tendenzen ausgesprochen, welche im Bereich der öffentlichen Beschaffung vermehrt zu beobachten sind. Die elektronische Verzollung soll ab 2011 obligatorisch werden. Das elektronische Ausfuhrverfahren 'e-dec Export', welches die papiergestützte, vereinfachte Ausfuhrregelung (VAR) ablöst, wurde im Juli 2009 in Betrieb gesetzt. Die VAR ist nur noch bis März 2010 möglich. Der Textilverband hat sich in diesem Zusammenhang für eine KMU-freundliche Lösung stark gemacht. Entsprechende Projekte wurden lanciert. Das Angebot der Zoll- und Ursprungsberatung wurde im Berichtsjahr rege genutzt. Vor allem in Anbetracht der veränderten Marktsituation und der nicht-tarifären Handelshemmnisse sind vermehrt Fragen im Bereich Zoll, Ursprung und Exportformalitäten an den Textilverband gelangt.