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Aufgabe der vorliegenden Arbeit war die Entwicklung eines stationär zu betreibenden Sonnenkollektors zur Bereitstellung von Prozesswärme bis 150 Grad C. Der Kollektor soll zur verbesserten Integration auf Dächern und in Fassaden in flacher und stationärer Bauweise ausgeführt sein. Ziel der Arbeit war es, einen Prototyp zu fertigen, der die Machbarkeit und Funktion nachweist und als Basis für eine Serienentwicklung dienen kann. Das Konzept des Vakuumflachkollektors (evacuated flat collector = 'EFC') beruht auf der Integration konzentrierender Reflektor-Absorber-Einheiten aus nicht abbildenden CPC-Reflektoren für runde Absorberrohre in ein flaches, evakuiertes Gehäuse. Die runden, parallel angeordneten Absorberrohre ermöglichen einen optimalen Wärmeübergang der Solarstrahlung an das Fluid. Durch die nicht abbildenden CPC-Reflektoren ist eine Konzentration der Strahlung für den stationären Kollektor, und somit Verringerung der Strahlungsverluste möglich. Durch die Evakuierung werden die Wärmeverluste durch Konvektion im Inneren unterdrückt. Für den EFC wurden optimale Absorber-Reflektor-Geometrien für Prozesswärmeanwendungen für einen mitteleuropäischen und südeuropäischen Standort mittels Simulationen ermittelt. Es zeigte sich, dass als Grundform die abgewandelte CPC-Geometrie für runde Absorber nach McIntire/Winston mit einer V-Sicke die Optimale ist. Weiterhin wurde gezeigt, dass sich unter Variation von Akzeptanzwinkel respektive Konzentration der Geometrie kein absolutes Maximum im Energieertrag gibt, sondern die Geometrie für beide Standorte mit unterschiedlichen Akzeptanzwinkeln vergleichbare Energieerträge erbringt. Für München ergibt sich der maximale jährliche Energieertrag von 505 kWh/m2a für einen Akzeptanzwinkel von +/- 20 Grad C, für Madrid 890 kWh/m22a für den Akzeptanzwinkel +/- 24 Grad C. Zur Reduzierung der Konvektions- und Gaswärmeleitungsverluste wurden Untersuchungen mit Luft und Edelgasen bei verschiedenen Drücken angestellt. Durch eine Evakuierung in den Kontinuumsbereich, der bei vorliegender Geometrie für Luft zwischen ca. 10 Pa und 5000 Pa und für Krypton zwischen ca. 10 Pa und 2500 Pa liegt, konnten die Wärmeverluste im Arbeitsbereich zwischen 120 und 150 Grad C mit Luft um 40 % und mit Krypton um 60 % gesenkt werden.