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Bei der Extrusion von geschäumten Folien mit physikalischen Treibmitteln führen geringe Zelldurchmesser in Kombination mit einer niedrigen Dichte zu einer welligen Struktur der Folie, welche sich quer zur Extrusionsrichtung ausbreitet. Schaumfolien mittlerer und niedriger Dichte werden deshalb in der Regel mittels Dornhalterwerkzeugen als Folienschlauch extrudiert und anschließend über einen Kühldorn größeren Durchmessers aufgezogen. Die damit einhergehende Vergrößerung des Umfangs gleicht die Expansion in Umfangsrichtung aus und verringert so die Wellenbildung der Folie. Bei Folien mit niedriger Dichte oder sehr kleinen Zellen kann jedoch auch dadurch die Wellenbildung nicht gänzlich verhindert werden, wodurch die Qualität der Schaumfolien negativ beeinflusst wird. Zur Reduzierung der Welligkeit wurde in diesem Forschungsvorhaben der Einfluss verschiedener Prozessparameter auf die Folieneigenschaften untersucht. Dazu wurden in umfangreichen praktischen Versuchen der Treib- und Nukleierungsmittelanteil, der Durchsatz, der Schmelzedruck im Werkzeug und der Austrittswinkel des Folienschlauchs aus dem Werkzeug in mehreren Stufen variiert. Als weiterer Parameter wurde die Auswirkung von Kühlluft untersucht, welche auf die expandierende Folienoberfläche aufgeblasen wurde. Die extrudierten Schaumfolien wurden anschließend hinsichtlich ihrer Dichte, Dicke und Zellgröße ausgewertet. Die Welligkeit der Folien wurde mit einem Dickenmessgerät detektiert und anschließend mit zwei Kennwerten quantifiziert. Da die Welligkeit bereits während des Expansionsprozesses entsteht, wurde in vorgeschalteten Untersuchungen der Aufschäumprozess eines Strangs nach Austritt aus einer Lochdüse analysiert. In den Prozessuntersuchungen konnte ein Einfluss aller variierten Parameter auf die Welligkeit nachgewiesen werden. Zu erwarten war der große Einfluss des Treib- und Nukleierungsmittels. Aber auch eine Änderung des Werkzeugwinkels von 75 auf 90 reduzierte die Welligkeit der Folien im Schnitt um 30 %. Den geringsten Effekt hatte eine Veränderung des Schmelzedrucks im Werkzeug. Starke Wechselwirkungen zwischen den einzelnen variierten Parametern und eine Überlagerung von unterschiedlichen Phänomenen ließen eine analytische Beschreibung und Korrelation der Prozessgrößen mit der Welligkeit allerdings nicht zu.