Untersuchungen zum Einfluss der Rohstoffgewinnung auf die Feinstaubkonzentration in ihrer Umgebung - Quellenidentifizierung und -quantifizierung zur gezielten Entwicklung staubmindernder Maßnahmen. Abschlussbericht
(German)
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Dem Forschungsbericht liegen Untersuchungen zu Feinstaubemissionen und -immissionen von zwölf Gewinnungsbetrieben der Steine- und Erdenindustrie zu Grunde. Dabei waren insbesondere folgende Aspekte Gegenstand der Untersuchungen: Welches sind die maßgeblichen Feinstaubquellen im Tagebau und wie hoch ist ihr Emissionspotential? Wie wirken sich diese Emissionen unter Berücksichtigung der meteorologischen Verhältnisse, der Topographie und vorhandener Minderungsmaßnahmen aus? Wo ist es sinnvoll, Maßnahmen einzusetzen und wie wirksam sind diese? Die maßgeblichen Feinstaubemittenten in Tagebauen konnten identifiziert und ihr Emissionspotential mit Hilfe von insgesamt 278 Messreihen an 87 Messpunkten quantifiziert werden. Tendenziell ist bei den Festgesteinstagebauen ein deutlich höheres Emissionspotential gegenüber den Betrieben im Lockergestein festzustellen. Besonders hohe Feinstaubemissionen wurden an Aggregaten der Aufbereitungsanlagen wie Brechern und Sieben festgestellt, ferner an Übergabe- und Verladestellen sowie an Fahrwegen. Schutzmaßnahmen senken die Emissionen deutlich. Von 157 Immissionsmessungen an 68 Messpunkten an der Peripherie der Betriebe weisen 27 Punkte während der durchschnittlich achtstündigen Betriebszeit erhöhte Werte auf. Bezogen auf den Vorgabewert von 50 µg/m3 pro Tag, der nicht mehr als 35 Mal im Jahr überschritten werden darf, ist jedoch nur an vier Messtagen eine Überschreitung im 24-Stunden-Zeitraum zu konstatieren. Dabei waren drei der Messpunkte durch Fahrwege in unmittelbarer Nähe einer erhöhten Emission ausgesetzt. Alle durchgeführten Emissions- wie Immissionsmessungen sind als Stichproben zur Ermittlung von Anhaltswerten zu betrachten. Einer Messreihe lag in der Regel die Betriebszeit eines Tages (8-10 h) zu Grunde. Messungen fanden nur an Tagen ohne Regen statt, an denen die Messgenauigkeit der eingesetzten Geräte gewährleistet war und welche darüber hinaus als emissionsreich zu betrachten sind. Die dadurch tendenziell erhöhten Werte wurden ohne Korrekturfaktor verwendet. Die durchgeführten Ausbreitungsrechnungen zur Erstellung von Immissionskatastern in den Betrieben berücksichtigen jeweils zwischen drei bis elf Emissionsschwerpunkte bzw. -quellen. Sie lassen ebenso wie die Immissionsmessungen den Schluss zu, dass Zusatzbelastungen durch die Betriebe nur sehr eingeschränkt über die Betriebsfläche hinaus wirksam werden. In den meisten Fällen lagen die gemessenen Immissionswerte an der Tagebauperipherie über der zu Grunde gelegten Hintergrundbelastung von Referenzstationen der Landesumweltämter, ohne dass die Simulation eine Zusatzbelastung auswies. Dies ist darauf zurück zu führen, dass in der Simulation nur identifizierte und quantifizierte Quellen berücksichtigt wurden, während in der Realität auch diffuse Quellen vorhanden sind.
Untersuchungen zum Einfluss der Rohstoffgewinnung auf die Feinstaubkonzentration in ihrer Umgebung - Quellenidentifizierung und -quantifizierung zur gezielten Entwicklung staubmindernder Maßnahmen. Abschlussbericht