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Ziel der Arbeit ist es, eine Prozesskettenanalyse der Holzpelletbereitstellung bis hin zum Einsatz der Pellets in Kleinfeuerungsanlagen zur Wärmebereitstellung unter Einbeziehung theoretischer und praktischer Untersuchungen durchzuführen (Pelletierversuche mit über 30 Brennstoffchargen). Dabei steht die Analyse und Bewertung von Einflussmöglichkeiten auf die Brennstofffestigkeit - einschließlich der Auswirkungen des additiven Bindemitteleinsatzes - bei der Produktion von Holzpellets für Kleinfeuerungsanlagen im Fokus der Untersuchungen. Für die Herstellung der Holzpellets wird fast ausschließlich naturbelassenes und nahezu rindenfreies Holz eingesetzt. Die Einsatzstoffe zur Holzpelletproduktion werden hinsichtlich ihrer Herkunft / Anfallort und der charakteristischen Rohstoffeigenschaften zunehmend spezifiziert. Daraus lässt sich nicht nur die Eignung eines Rohmaterials zur Pelletproduktion ableiten sondern auch eine Abschätzung der mechanisch-physikalischen bzw. chemisch-stofflichen Brennstoffeigenschaften - einschließlich Aussagen zum Aschegehalt und dem Ascheschmelzverhalten. Die Wirkung des holzeigenen Bestandteils Lignin den Zusammenhalt der Spanteilchen nach der Pelletierung durch die Bildung von Brückenbindungen zu unterstützen ist bekannt. Sind keine ausreichenden Mengen an aktivierbaren natürlichen Bindemitteln im Pressgut vorhanden, werden Additive / Presshilfsmittel (PHM) zugeführt, um eine ausreichende Brennstofffestigkeit zu erzielen. Ihre Fähigkeit zur Agglomerisation wird nicht nur von der Art, Konzentration und Dosierung bestimmt sondern auch von der Verfügbarkeit eines Lösungsmittels (Wasser) und einem individuellen Temperaturniveau in dem das PHM seine Quellwirkung und Klebkräfte aktivieren kann. Die Versuche zur Pelletierung von Holzpellets ohne PHM und mit 5 verschiedenen handelsüblichen Stärken unterschiedlicher Dosierung zeigen, wie sich gezielte Konditionierungsmaßnahmen mit Wasser und Dampf auf die Pelletierfähigkeit des Pressgutes und die Brennstofffestigkeit auswirken können. Jedes PHM neigt zu einer spezifischen Bindefähigkeit und diese beeinflusst die (mechanische) Brennstofffestigkeit. Als Lösungsmittel für die Stärken ist ein ausreichender Wassergehalt während der Pressgutkonditionierung notwendig. Die Konditionierung mit Dampf dient eher zur thermischen Aktivierung der holzeigenen und additiven Bindemittel. Die Quellwirkung der stärkehaltigen PHM kann durch die Dampfkonditionierung optimiert werden, wodurch sich deren Bindekräfte besser entfalten und die Presseigenschaften des Materials (Schmierfähigkeit) verbessern. Neben dem Einsatz von PHM und der Pressgutkonditionierung mit Wasser oder Dampf werden entlang der Prozesskette eine Vielzahl weiterer Faktoren identifiziert, die durch natürliche bzw. rohstoffbedingte, technische und managementbedingte Einflussmöglichkeiten die Brennstofffestigkeit direkt oder indirekt lenken. Eine besonders hohe Bedeutung kommt dabei der Rohmaterialauswahl, der Rohstoffkonditionierung und dem Einfluss der beteiligten Akteure während der Holzpelletbereitstellung bis zum Einsatz des Brennstoffs zur energetischen Nutzung zu.