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Im Hinblick auf den wachsenden Hochgeschwindigkeits-Zugverkehr stößt der derzeitige Stand der Stromabnehmertechnik an seine Grenzen und steht einer Effizienzsteigerung entgegen. Wesentliches Kriterium zur Beurteilung der Kontaktgüte und damit der Energieübertragungsqualität ist der zwischen Stromabnehmerschleifleiste und Fahrdraht auftretende Kontaktkraftverlauf. Für die Betriebssicherheit ist vor allem der Fahrdrahtanhub am Stützpunkt (Masten) bei Stromabnehmerdurchgang entscheidend. Zu geringe Kontaktkräfte haben Kontaktunterbrechungen, zu hohe Kontaktkräfte starken Verschleiß zur Folge. Die sich innerhalb eines Mastfeldes ändernde Elastizität der Oberleitung sowie sich nahezu ungedämpft ausbreitende mechanische Wellen in Tragseil und Fahrdraht regen das System Stromabnehmer/Oberleitung zu Schwingungen an. Mit höheren Geschwindigkeiten nehmen die Schwingungsamplituden des Fahrdrahtes und damit auch die Kontaktkraft-Schwankungen zu, wobei dynamische Kontaktkraftanteile von mehr als 100 N auftreten können. Bei Mehrfachtraktion steigern sich die Schwingungen nochmals. Vorteilhaft scheint der Einsatz neuer, geregelter (adaptiver) Stromabnehmer, die sich in ihrem schwingungsdynamischen Verhalten geänderten Oberleitungseigenschaften bzw. Betriebszuständen anpassen und Kontaktkraftschwankungen ausregeln. Die mittlere Kontaktkraft kann herabgesetzt und damit der Verschleiß reduziert werden. Zur Zeit werden Simulationsuntersuchungen zum Themengebiet aktiver Stromabnehmer durchgeführt. Das Simulationsmodell, das Regelungskonzept, erste Simulationsergebnisse und daraus abgeleitete Anforderungen an Aktoren und Sensoren werden beschrieben. Die Umsetzung in einen Prototyp ist Ziel eines laufenden Forschungsprojektes.