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Aus den prognostizierten Bevölkerungszahlen läßt sich der Weltbedarf an Textilien abschätzen. Die Zunahme liegt bei knapp 2 % pro Jahr. Um die unterschiedliche Versorgung der verschiedenen Länder zu berücksichtigen, wird hier der Bedarf in drei Klassen eingeteilt. Der Basisbedarf genügt knapp zur Sicherung der menschlichen Existenz unter günstigen klimatischen Bedingungen. Der Ergänzungsbedarf dient zur Sicherung dieser Existenz im Sinne einer menschenwürdigen Lebensweise. Schließlich entspricht der Luxusbedarf unserer Lebensweise in den industrialisierten Ländern. Grundbedarf des Menschen an Textilien pro Jahr beträgt 2 Paar Jeans, 6 Sätze Unterwäsche und T-Shirts, 2 Stück Berufsbekleidung, 1 Satz Bettwäsche, 1 Satz Waschlappen, Frottetücher, 1 Satz Tischwäsche, 1 Satz Sport/Präsentationsbekleidung, 2 qm Teppichboden und Vorhänge, Anteil Möbel und Autotextilien sowie Luxusbedarf. Dies sind total etwa 20 kg Textilien. Die landwirtschaftliche Erzeugung der dafür benötigten Ressourcen konzentriert sich auf die Baumwolle, der insgesamt wohl nachhaltigsten natürlichen Faser. Der Begriff Ökotextilien wird heute ausschließlich für natürliche Fasern eingesetzt, bei deren Gewinnung und Verarbeitung bestimmte Voraussetzungen der Nachhaltigkeit erfüllt sind. Einem wissenschaftlich fundierten Quervergleich hält dieser Ausschluß der Synthesefasern aus der Gruppe der nachhaltigen Textilien aber nicht stand. Konkrete Ziele für die Entwicklung der textilen Prozesse wie bessere Ausnützung der Fasereigenschaften, bessere Prozeßbeherrschung, weniger Abfall, nur produzieren, was auch verkauft wird, geringerer Bedarf an Energie und Hilfsstoffen in der gesamten textilen Produktionskette, reduzierter Reinigungs- und Pflegeaufwand für die textilen Endartikel, vermehrte Abstützung auf einheimische Rohstoffe, zur Vermeidung überflüssiger Transporte sowie längere Gebrauchsdauer, bessere Rezyklierbarkeit der Produkte werden diskutiert.