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Ein häufig auftretendes Problem bei der Kaltbandproduktion ist das Verschweißen einzelnen Bandwindungen beim Glühen im Haubenofen (Kleber). Zur Klärung des Mechanismus der Kleberbildung wurde die Rolle der beim Kaltwalzen entstehenden strukturellen Defekte (Versetzungen und Leerstellen) auf das Diffusionsschweißverhalten des Kaltbandes untersucht. Dazu wurden Blechproben aus einem kohlenstoffarmen Stahl der Güte 08kp (vergleichbar St14) mit einem Gesamtumformgrad von 75 % genommen und einer Glühbehandlung bei 75 Grad C (Haltedauer 2 h) mit nachfolgendem Abschrecken in flüssigem Stickstoff unterzogen. Auf diese Weise wurde die Konzentration von Abschreckfehlstellen erhöht. Im Anschluß daran wurden diese Proben neben unbehandelten Proben auf einer thermomechanischen Versuchsanlage einer Schweißsimulationsbehandlung unterzogen. Die Untersuchungsergebnisse zeigen, daß mit zunehmender Konzentration struktureller Defekte die Kleberneigung spürbar zunimmt. Die Defekte fördern die Diffusion der Eisenatome und verstärken damit den Stoffübergang zwischen kontaktierenden Oberflächen. Die Kleberneigung von kaltgewalztem Band kann durch ein Vorglühen bei 400 - 450 Grad C verringert werden.