Josef Feldner, ein Wiener Arzt, nimmt den 17-jährigen Hans 1942 auf, als dieser deportiert werden soll. Hans lebt drei Jahre im Untergrund. Nach 1945 lernt er Helga kennen. Sie war mit ihrer Familie nach Theresienstadt deportiert worden und entkam nur knapp einem Transport nach Auschwitz. Rezension: Die Wiener Journalistin Anna Goldenberg, geboren 1989, erzählt vom Schicksal ihrer jüdischen Familie während der NS-Zeit. Im Mittelpunkt stehen ihre Grosseltern Helga (geboren 1929) und Hans Feldner-Bustin (1925-1996). Helga entkommt nur knapp der Deportation nach Auschwitz. Zusammen mit ihrer Mutter und ihrer Schwester erlebt sie die Befreiung in Theresienstadt. Hans kann bei einem nichtjüdischen Arzt untertauchen, dem er sein Leben lang verbunden bleibt. Seine Eltern und sein Bruder werden deportiert und ermordet. Anhand von Aufzeichnungen des Grossvaters, Briefen, Dokumenten, Fotos und Gesprächen mit Familienangehörigen rekonstruiert Goldenberg die Geschichte ihrer Familie, erzählt von deren Alltag nach 1938, der von Berufsverbot, Arisierung, Umzügen und Zwangsarbeit bestimmt war, bis die Familienmitglieder deportiert werden und Hans untertaucht. - Goldenberg schreibt lebendig und sehr persönlich. Sie lässt teilhaben an ihrer Recherche, an den Gefühlen und Gedanken, die sie bei dabei begleiten. Eine bewegende Lektüre. (2)