Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs schien für einen kurzen Moment in Europa alles möglich. Und viele nutzten die Gunst der Stunde für einen Neuanfang: Staaten, Organisationen und Parteien wurden gegründet, man stritt über Rätesystem und parlamentarische Demokratie, das Frauenwahlrecht wurde eingeführt. Die Gründung des Völkerbundes sollte künftige Kriege verhindern. Gleichzeitig formierten sich jedoch neue, für Europas Zukunft fatale Bewegungen: 1919 gründet Mussolini in Mailand den Faschistenbund, Lenin in Moskau die Dritte Kommunistische Internationale. Und in einigen Regionen des Kontinents, im Baltikum z. B., war der Krieg noch keineswegs zu Ende. „1919 war also ein Jahr, in dem Fortschritt und Rückschritt eng miteinander verkoppelt waren. Birte Förster zeichnet das nicht nur eindrucksvoll und plastisch nach. Sie zieht am Schluss ihres empfehlenswerten Buches auch Parallelen zur Gegenwart, die nachdenklich machen“ (deutschlandfunk.de). „Die Historikerin Birte Förster zeigt in ihrem Buch die Parallelen und Zusammenhänge auf. Es ist eine Kulturgeschichte der Gleichzeitigkeit geworden, die ungeahnte Einsichten über Europa eröffnet“ (Platz 5 der Sachbuch-Bestenliste für Februar 2019)