Das Buch zeigt an zahllosen Beispielen weitreichende Verflechtungen und Abhängigkeiten der Geschichte von Okzident und Orient auf und verweist damit auf positive Vielfalt und das Miteinander der Kulturen. Rezension: Mayrhofer, Regieassistent und freier Autor, schreibt gegen den vermeintlichen "Clash of Civilizations" und die Arroganz des Westens gegenüber dem Orient an. Die historische Verflechtung von Ost und West sei so tiefgreifend, "dass eine getrennte Betrachtung geschichtlicher Vorgänge ... nur dann funktioniert, wenn man einen dogmatischen Grund hat." Diesen macht der Autor aus im Selbstverständnis der (ehemaligen) Kolonialmächte, die sich vom vermeintlich "unterentwickelten" Orient so scharf wie möglich abzugrenzen such(t)en. Das Buch bietet einen chronologischen, teilweise anekdotenhaften Abriss gemeinsamer Geschichte(n) von Okzident und Orient, mit besonderer Schwerpunktsetzung auf Mittelalter und Früher Neuzeit. Dabei schiesst der flüssig verfasste Text nicht selten über das - gut gemeinte - Ziel hinaus. Zu einfach macht er es sich, wo bisweilen nur die alten Vorzeichen ausgetauscht werden (z.B. osmanischer "Absolutismus" als stilbildend und vorbildlich für Europa). Das Buch genügt wissenschaftlichen Massstäben kaum, gibt aber zahlreiche Denkanstöe︢; knappes Literaturverzeichnis und Personenregister. (3)