Der Internet-Pionier Lanier tritt für ein Ende der Gratis-Kultur im Internet ein, möchte dass Dienste wie Google und Facebook auch für die Daten, die sie von ihren Nutzern erhalten, bezahlen und warnt vor einer Software, die bald viele Arbeitsplätze vernichten kann. (Rouven Hans)
Nachdem der Internet-Pionier Lanier zuletzt noch durch Anwendungen wie Facebook unsere Individualität gefährdet sah und eine digitale Emanzipation forderte (vgl. "Gadget", ID-B 47/10), tritt er nun für ein Ende der vorherrschenden Gratis-Kultur im Internet ein. Er moniert dabei, dass eben die großen Netz-Konzerne wie Google oder wieder Facebook viel Gewinn mit den Daten ihrer Benutzer, die diese dort völlig umsonst zur Verfügung stellen, machen. In der Konsequenz würde das bedeuten, dass die Firmen für unsere Daten genauso bezahlen müssten, wie wir für die Nutzung der Dienste. Außerdem warnt Lanier vor einer Vernichtung vieler Arbeitsplätze durch eine Software, die bald alle Branchen der Wirtschaft beherrscht. Für diese These bemüht er das Beispiel der Firma Kodak, die einst über 140.000 Mitarbeiter beschäftigte und 28 Milliarden Dollar wert war, vor der Erfindung der digitalen Fotografie. Deren Standard ist nun Instagram, die mit ihren gerade einmal 13 Mitarbeitern jüngst für 1 Milliarde Dollar an Facebook verkauft wurde. Ein wichtiger, breiter diskutierter Beitrag zur aktuellen Diskussion. (2) (Rouven Hans)