Literarische Erkundungen vom Autor des preisgekrönten "Turm" führen wieder nach Dresden. Tellkamp bietet poetische Besichtigungen einzelner Ortsteile, Bauwerke und verführt auf kurzweilige Zeitreisen ins Dresden seiner Kindheit und Jugend. Sprachgewaltig, assoziationsreich - keine leichte Kost. (Danuta Springmann)
Literarische Erkundungen des Bestsellerautors ("Der Turm", BA 11/08) führen wieder nach Dresden. In den 33 Kapiteln bietet Tellkamp poetische Besichtigungen einzelner Ortsteile und Bauwerke und verführt auf unzählige kurzweilige Zeitreisen ins Dresden seiner Kindheit und Jugend. Wer im neuen Buch eine Fortsetzung vom "Turm" im Sinne eines weiteren zeitkritischen Werkes über die DDR erwartet hat, wird womöglich enttäuscht. Die melancholischen Reminiszenzen, oft Kindheitserinnerungen, erzeugen eine besondere atmosphärische Wirkung und erinnern an Kästners Dresdner Klassiker "Als ich ein kleiner Junge war" (BA 9/96). Die Erzählkonstruktion ist einfacher geworden und macht das Lesen leichter. Trotzdem braucht der Leser Zeit und Konzentration. Tellkamp, dieser neue Stadtchronist vom Weißen Hirsch, brilliert mit Sprache, Assoziationen, intellektueller und poetischer Raffinesse. Vieles aus dem Buch wird bald im heimatkundlichen Zitatenschatz zu finden sein. Zweifelsohne: Den größten Gewinn beim Lesen haben die Einheimischen oder Fremde, die sich bedingungslos auf seine Art der Stadterkundung einlassen. (2) (Danuta Springmann)