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Die belgische Staatsbahn (SNCB) will die drei beim italienischen Hersteller Ansaldobreda bestellten Hochgeschwindigkeitszüge des Typs V 250/Fyra nicht abnehmen und vom Vertrag zurücktreten. Vorgeleistete Vorschüsse sollen zurückgefordert werden (37 Millionen Euro) und sie will den Hersteller auf Schadensersatz verklagen wegen der Kosten, die durch die jahrelange Lieferverzögerung entstanden sind. Die im Frühjahr 2004 bestellten Triebfahrzeuge hätten 2007 geliefert werden sollen, und konnten erst mit fünf Jahren Verzögerung erst im Dezember 2012 mit einer Teilflotte in Betrieb genommen werden. Fotos von der SNCB zeigen den schlechten Zustand des fabrikneuen Rollmaterials: Außentüren, die sich gelöst haben, Metallstreifen, die aus dem Dach ragen, herabhängende Kabel im Unterflurbereich, verschmorte Batterien, rostige Achsen. Zwei unabhängige Beratungsbüros wurden beauftragt, die Probleme zu dokumentieren und Lösungsvorschläge aufzuzeigen. Von den aufgelisteten Mängeln werden 26 als gravierend für die Sicherheit und Zuverlässigkeit der Züge eingestuft. Auch die Niederländischen Staatsbahnen (NS) wollen vom Vertrag mit Ansaldobredo zurücktreten. Anders als die SNCB haben sie schon mehr als die Hälfte der bestellten Flotte, nämlich neun von 16 Zügen, bereits abgenommen. Der Hersteller hat die erhobenen Vorwürfe bereits zurückgewiesen und kündigt an, die SNCB wegen Vertragsbruchs zu verklagen. (Artikel in Deutsch Bestellnummer I1374692).