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Der Schwerpunkt des Beitrages bezieht sich in erster Linie auf stark verwitterten, zerklüfteten und kleinstückig zerhackten Fels. Mechanisch und bautechnisch sind derartige Zersetzungsprodukte vielfach schon als 'Boden' anzusprechen. Besondere Bedeutung wird der semi-empirischen Dimensionierung auf der Grundlage von in-situ-Messungen beigemessen sowie dem Begriff des 'kalkulierten Risikos'. Von den Berechnungsparametern wird die Restscherfestigkeit des Gebirgsverbandes bzw. der Verwitterungsprodukte hervorgehoben. Bei Hängen im Grenzgleichgewicht ist von Kriech- bzw. Staudrücken auszugehen: Diese können deutlich über den klassischen Grenzwerten nach Rankine liegen und hängen von mehreren Faktoren ab (Böschungsneigung und Untergrundverhältnisse, Gleitgeschwindigkeit und Größe bzw. Einflußbreite sowie Steifigkeit des sich im Hang befindlichen Bauwerkes). Die theoretischen Annahmen stellen daher naturgemäß nur Näherungen dar, doch werden die Größenordnungen der Ergebnisse durch in-situ-Messungen bestätigt. Für die Bemessung der Fundamente auf Seitendruck kommen generell das Bettungsziffer- und Steifemodulverfahren sowie die Erddrucktheorie infrage, letztere erwies sich bodenmechanisch am zweckmäßigsten, wobei vor allem bei Verankerungen Spannungsumlagerungen zu berücksichtigen sind. Zur Veranschaulichung werden Beispiele aus der Baupraxis vorgestellt: Verankerte Stützkonstruktionen und Brücken in Rutschhängen. Je nach Gefährdungsgrad reichen die Maßnahmen von bewehrten Spritzbetonschalen bis zu massiven Ankerwänden bzw. von offenen elliptischen Schachtgründungen (Knopflochlösungen) bis zu verankerten Brunnengründungen mit biegesteif aufgesetzten Stahlbetonriegeln.