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Zur Erfüllung der Forderung der Umweltmanagement-Norm ISO 14001 nach kontinuierlicher Verbesserung der Umweltleistung kann eine alleinige Verbesserung der direkten Umweltwirkung von Tätigkeiten nicht genügen. Vielmehr müssen öffentliche Institutionen, die mit ihren Dienstleistungen auch die Verhaltensweise der Gesellschaft beeinflussen können, darauf bedacht sein, die indirekte Umweltwirkung ihrer Dienstleistungen zu verbessern. Eine bessere Kenntnis um solche Einflusspotentiale würde es der Verwaltung erleichtern, ihre Dienstleistungen ökologisch zu optimieren. Mit einer Feldstudie in Zusammenarbeit mit Projektpartnern aus der öffentlichen Verwaltung wurde ein Überblick über umweltrelevante Tätigkeitsfelder öffentlicher Institutionen geschaffen. In Interviews mit den Projektpartnern wurde der Frage nachgegangen, welche indirekten Umweltwirkungen öffentlichen Dienstleistungen zuzumessen sind. Die Feldstudie zeigt, dass öffentliche Institutionen Möglichkeiten haben, mit ihren Dienstleistungen ökologische Verbesserungen zu bewirken. Gute Einflussmöglichkeiten haben Ämter bei hoheitlichen Aufgaben. Tätigkeiten im planerischen und konzeptionellen Bereich eröffnen einen breiten Handlungsspielraum für die Umweltvorsorge. im Ergebnis der Feldstudie wurde ein Modell konzipiert, das die indirekten Umweltwirkungen öffentlicher Dienstleistungen abbildet. Mit ihm kann der komplexe Wirkungszusammenhang zwischen Dienstleistung, Verhalten des Dienstleistungsempfängers und Umwelt vereinfacht dargestellt werden. Diese Vereinfachung ist eine Voraussetzung für die Identifikation der wesentlichen Ansatzpunkte zur Verbesserung der Umweltwirkung von Dienstleistungen. Auf Basis dieses Modells wurde ein qualitatives Bewertungsverfahren zur Evaluation von Dienstleistungen konzipiert. Es ermöglicht durch stufenweise Steigerung der Bewertungstiefe vom Groben zum Detail ein schrittweises Herauskristallisieren der Dienstleistungen mit besonderer indirekter Umweltwirksamkeit. So bleibt der Bewertungsaufwand für den Anwender anfangs gering. Eine vertiefende Untersuchung wird nur für die tatsächlich umweltrelevanten Dienstleistungen nötig. Die vorgestellte Methode ist ein nützliches Instrument zur Abschätzung der indirekten Umweltwirkung. Aus dem Ergebnis lassen sich Handlungsbereiche erkennen und Prioritäten ableiten. Der Anwendungsnutzen besteht außerdem in der strukturierten Anleitung zum Nachdenken über die Umweltwirksamkeit der eigenen Tätigkeiten. Nicht zu unterschätzen ist der Nutzen einer Diskussionsführung im Zuge der Bewertung als Beitrag zum Wissensmanagement.