Please choose your delivery country and your customer group
Systemlösungen bei den Mischbauweisen erfordern die Anwendung neuer Konstruktions- und Funktionsprinzipien sowie den Einsatz neuer Werkstoffe. Damit wächst durch die Komplexität auch die Gefahr von Fehlern in der Konstruktion, Fertigung oder Anwendung. Das Fügen ist davon nicht asgenommen. Die Schweißbarkeit ist z.B. kein neues Thema. Die besonderen Eigenschaften der Schweißverbindungen, die denen der Grundwerkstoffe entsprechen können, sind durch die Merkmale gleiche chemische Zusammensetzung und gleiche chemische Bindung wie die Grundwerkstoffe gekennzeichnet. Neue Herausforderungen an die thermische Fügetechnik wurden durch die Anwendung der Mischbauweise Stahl - Aluminium in der Automobilindustrie gestellt. Bei der Vermischung von Eisen und Aluminium im Fügegut entstehen intermetallische Phasen, die beim Abkühlen zu Rissen führen können. Um die Entstehung von Rissen zu vermeiden, muss eine bestimmte Schichtdicke durch angepasste Fügeparameter eingestellt werden. Das Ergebnis ist dann eine kombinierte Schmelzlöt-Schmelzschweiß-Verbindung. Der Einsatz von Schraubenverbindungen an neuen Werkstoffen wie zum Beispiel von Magnesiumlegierungen im Fahrzeugbau kann bei bestimmten Einsatzbedingungen zu Problemen führen. Einmal führt das unterschiedliche chemische Kontaktpotential des Bauteilwerkstoffes Magnesium und des Schraubenwerkstoffes Stahl zu einer schnell einsetzenden Korrosion. Weiterhin kann bei Temperaturbelastung infolge der unterschiedlichen Wärmedehnungskoeffizienten ein Kriechen auftreten, dass bis zum vollständigen Abbau der Vorspannkraft führen kann. Durch die konsequente Anwendung der Betrachtungen zur Fügbarkeit können die Einflussfaktoren und deren Wechselwirkungen erkannt und gezielt beeinflusst werden. Die Auswahl der optimalen Fügeverbindung kann mit Hilfe der Fügestellenanalyse erfolgen. Diese Analyse erfolgt in den Schritten Zusammenstellung der Eingangsinformationen, Auswahl der Fügeverbindungen auf der Grundlage der wirkenden physikalischen und chemischen Effekte, Bewertung der technologischen Parameter und der Einsatzbedingungen sowie der Bewertung der Prozessstufen und der Anlagentechnik.