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Die Wirkungsanalyse zu schweren Nutzfahrzeugunfällen belegt ein hohes Potenzial für Abstands- und Spurhaltesysteme. Bei schweren Nutzfahrzeugen könnten, bei flächendeckender Ausrüstung, mit aktuell ausgelegten ACC Systemen (abstandsgeregelter Tempomat) bis zu 7 %, mit LGS-Systemen (Spurverlassenswarner) bis zu 4 % der Kraftfahrzeug-Haftpflicht-Schäden über 10000 Euro und Vollkasko-Schäden über 5000 Euro vermieden werden. Besonders hohe Wirksamkeit erzielen diese Systeme auf der Autobahn, für die sie in erster Linie ausgelegt sind. Dort könnten schon mit dem heutigen ACC, an deren Erweiterung gearbeitet wird, über zwei Drittel der schweren Auffahrunfälle vermieden werden. Um eine weitere Reduktion von Personenschäden durch Verkehrsunfälle in Deutschland zu erreichen, werden in Zukunft aktive Sicherheitssysteme sowie Fahrerassistenzsysteme unverzichtbar sein. Ein möglichst hoher Ausrüstungsgrad ist dringend erwünscht und kann durch attraktive Anschaffungskosten erreicht werden. Auch die Versicherungswirtschaft kann ihren Beitrag leisten, indem sie die Entwicklung von Fahrerassistenzsystemen konstruktiv und kritisch begleitet, Unfallforschungsergebnisse hinsichtlich Wirksamkeit neuer Fahrerassistenzsysteme erarbeitet und die Lkw-Betreiber und -fahrer aufklärt. In keinem Fall darf man, wie die Fahrerbefragung deutlich aufzeigt, am Fahrer 'vorbei entwickeln'. Man muss die Bedürfnisse und Befürchtungen der Fahrer im Systemdesign berücksichtigen. Um eine hohe Akzeptanz bei den LKW-Fahrern zu erreichen, ist es wichtig, die Anzahl der Fehlwarnungen gering zu halten und Warnungen bzw. Eingriffe nachvollziehbar durchzuführen. Ergänzend muss durch eine breit angelegte Informationsstrategie den Fahrern die Angst vor der Elektronik genommen werden und der Nutzen von Fahrerassistenz- und Sicherheitssystemen nahe gebracht werden. ABS und ESP haben diese Schwelle bereits überwunden, sie werden auf breiter Basis akzeptiert, ja sogar gefordert. Neue Sicherheitssysteme wie zum Beispiel zur Vermeidung des Spurverlassens, Notbremswarner und -assistent werden zum Nutzen aller Verkehrsteilnehmer ebenfalls ihre Akzeptanz finden müssen.