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In dieser Arbeit wurde ein Software-Konstrukt entworfen, welches als Grundlage für ein hierarchisches Automatisierungssystem dienen kann. Der Mikrokern mit den integrierten Kommunikationsmechanismen stellt den Kern dieser Architektur dar. Insbesondere die strikte Isolierung der Kommunikationsmechanismen von der dynamisch zuschaltbaren Funktionalität führt nicht nur zu einem kompakten sondern auch zu einem robusten Kern. Infolgedessen können die zuschaltbaren Funktionalitäten in Form von Subsystemen und der Mikrokern separat (weiter-)entwickelt werden. Profitieren können von dieser Architektur insbesondere (verteilte) Anwendungen mit verschiedenen Anforderungsprofilen. die zudem miteinander kommunizieren müssen. Der Bereich der hierarchisch strukturierten Automatisierungssysteme stellt eine solche Anwendung dar. Von der Leit- bis zur Feld- bzw. Prozessebene ändern sich die Anforderungen der Anwendung in Abhängigkeit von Ebene und Zweck. In dieser Arbeit wurde dabei gezeigt, dass die entwickelte Mikrokern-Architektur mit ihren Kommunikationsmechanismen an die verschiedenen Ebenenanwendungen anpassbar ist. Darüber hinaus wurden neben den anwendungsspezifischen die administrativen und ausfallvermeidenden Dienste wie der Verzeichnis- und Watchdogdienst auf einem einzigen Mikrokern aufgebaut. Die Anpassung an den Anwendungszweck erfolgt einzig über den Initialisierungsvorgang, bei dem der entsprechende Anwendungsadapter mit den Subsystemen geladen wird. Dieser Umstand fördert eine effiziente und kostengünstige Entwicklung derartiger Systeme. Exemplarisch wurde dafür ein rudimentäres Leitsystem mit nur einer ausführbaren Datei aufgebaut. Des Weiteren kann eine Umsetzung der Mikrokern-Architektur auf Embedded- und Echtzeitbetriebssystemen wie beispielsweise Windows GE stattfinden. Bisher wird TCP/IP als Transportprotokoll eingesetzt, da es garantiert, dass die Pakete korrekt und in der richtigen Reihenfolge den Empfänger erreichen. Leider ist gerade bei kleinen Paketgrößen der Aufwand für den Verbindungsaufbau nicht unerheblich. Die Erweiterung der Architektur für das verbindungslose UDP als Protokoll bei weniger wichtigen Paketen ist durchaus sinnvoll. Insbesondere ist UDP für den Versand von Nachrichten innerhalb eines Rechners interessant, da dort Fehler in den Paketen unwahrscheinlicher sind als über einen rechnerübergreifenden Versand. Die in dieser Arbeit vorgestellte Mikrokern-Architektur bietet dem Entwickler von verteilten Automatisierungssystemen eine Basis für die softwaretechnische Umsetzung der beteiligten Komponenten unabhängig ihrer Funktionalität und Ebenenzugehörigkeit. Diese kann komfortabel und dynamisch an dem kommunikativen Mikrokern angebunden werden. Die Anpassbarkeit und Skalierbarkeit umfasst nicht nur die funktionalen sondern - wie gezeigt - auch die administrativen und sicherheitsrelevanten Aspekte eines Automatisierungssystems. Darüber hinaus bietet der Mikrokern - im Gegensatz zu vielen etablierten Middleware-Ansätzen - eine im höchsten Grade transparente und effiziente Struktur. die den Entwurf aufgabenorientierter und gesicherter Kommunikation ermöglicht.