Please choose your delivery country and your customer group
Beim Presshärten erfolgt ein Austenitisieren der Platinen bei Temperaturen zwischen 780 °C und 910 °C und anschließend die Umformung im Presshärtewerkzeug bei gleichzeitig rascher Abkühlung. Beim Austenitisieren wird einerseits das ferritisch-perlitische Ausgangsgefüge in reinen Martensit umgewandelt, andererseits erfolgt bei zinkbasierten Beschichtungen eine Transformation der Zn- bzw. ZnFe-Schicht in eine FeZn-Diffusionsschicht. Nach dem anschließendem Beschnitt der Bauteile erfolgt am Ende der Prozesskette die Konditionierung der Oberfläche mittels CO2-Trockeneis oder mittels Stahlgranulat im Schleuderradverfahren Bei diesem Oberflächenkonditionierungsschritt werden schlecht haftende Zn-Al-Oxide, die sich nachteilig auf Lack- und Klebstoffhaftung sowie auf die Schweißeignung auswirken, abgetragen bzw. so modifiziert, dass sie ihren negativen Einfluss auf die Verarbeitungseigenschaften verlieren. Aufbau und Dicke der Oxidschicht ist im Wesentlichen durch die Ofenverweilzeit bestimmt. Untersuchungen zeigten, dass presshärtende Stähle mit zinkbasierten Überzügen in vielen Varianten und über einen weiten Prozessbereich eine für das Widerstandspunktschweißen gute Schweißeignung aufweisen. Unter Anwendung speziell auf die Beschichtungen abgestimmter Schweißparameter können Schweißbereiche > 1,5 kA erreicht werden, allerdings ist auch die Kombination aus Schichtdicke und Reinigungsvariante zu beachten. Die Untersuchungen bestätigten die bisherigen Erfahrungen, dass die Messung der Übergangswiderstände schnelle und verlässliche Prognosen über die Schweißeignung zulässt. Es hat sich aber auch gezeigt, dass der direkte Vergleich von Messwerten nur bei gleicher Reinigungsart zulässig ist. Die Gegenüberstellung bei unterschiedlichen Reinigungsverfahren ist nicht bzw. nur bedingt möglich, da hier die Übergangswiderstände auf unterschiedlichen Niveaus liegen. Die Verbindung von Schweißversuchen, Messung der Übergangswiderstände und metallographischer Analysen des FeZn-Schichtsystems zeigt den unmittelbaren Einfluss der Schichtausprägung auf den Oberflächenwiderstand und in weiterer Folge auf die Schweißeignung.