Please choose your delivery country and your customer group
Am klinischen Institut des Max-Planck-Instituts für Psychiatrie in München wurde eine neuartige Kombination von Infrarotmikroskopie und UV-Stimulation eingesetzt, um die neuronale Vernetzung in Hirnschnitten zu untersuchen. Durch die UV-Stimulation wird der wichtigste Botenstoff im Gehirn, das Glutamat, gezielt aktiviert. Mit einem UV-Laser lassen sich 1 micron kleine Bereiche selektiv aktivieren, wobei der natürliche Vorgang einer synaptischen Übertragung zwischen Nervenzellen durch UV-Blitze im Millisekundenbereich nachgeahmt werden kann. Für die Versuche wurden etwa 300 micron dicke Schnitte von Rattenhirnen mit inaktivem Glutamat (caged-Glutamat) überströmt und dann unter dem Infrarotmikroskop mit UV-Laser-Blitzen behandelt. Durch die Vernetzung der Nervenzellen wurde die Erregung der beleuchteten Nervenzelle über Synapsen an nicht aktivierte Zellen weitergeleitet, so daß sich dort ein synaptisches Potential ableiten ließ. Im Neocortex bilden vernetzte Neurone säulenartige Strukturen, die sich mit dieser Methode im Hirnschnitt rekonstruieren lassen. Mit der Methode wurde auch die Verteilung der NMDA-Rezeptoren und der AMPA-Rezeptoren für Glutamat auf den Nervenzellen und ihren Fortsätzen untersucht, indem nach der Freisetzung von Glutamat jeweils einer der beiden Rezeptortypen blockiert wurde. Die Ergebnisse lassen vermuten, daß die Übertragung in neuronalen Netzwerken unter klinisch relevanten Bedingungen verändert ist.