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Durch die Kombination mechanischer, elektrochemischer und mikrostruktureller Untersuchungsmethoden wird die komplexe Wechselwirkung zwischen den umgebenden Medien Sauerstoff, Wasserstoff sowie Wasserdampf und plastischer Verformung aufgezeigt. Es wurde deutlich, daß ausgehend von der kontinuumsmechanischen Betrachtungsweise die Einbeziehung der mikrostrukturellen Vorgänge notwendig ist, um ein Verständnis der komplexen Zusammenhänge zu ermöglichen. Der Werkstoff zeigte in allen Medien nach einer starken zyklischen Anfangsfestigung über den Großteil der Gesamtlebensdauer quasistationäres Verformungsverhalten. Die Anrißbildung erfolgte stets innerhalb der ersten Lastzyklen an spannungsüberhöhend wirkenden, oberflächennahen Einschlüssen durch Trennung der Grenzfläche Einschluß/Matrix. Der Rißfortschritt konnte mit dem effektiven Z-Integral korreliert werden. Aus dem Rißausbreitungsgesetz wurde eine einfache Lebensdauerprognose abgeleitet, die von einer Anfangsrißlänge im ersten Zyklus von der Größe der Einschlußteilchen ausgeht. Die Rißausbreitung in Sauerstoff zeigte unterhalb eines Drucks von etwa 10-3 bis 10-2 ein Verhalten wie im UHV. Für die rißbeschleunigende Wirkung von Wasserstoff und Wasserdampf wird ein gemeinsamer Mechanismus angenommen. Die mikrostrukturellen Untersuchungen zeigten, daß im Werkstoff sowohl bei monotoner als auch bei zykischer Verformung Versetzungszellstrukturen entstehen.