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Der Einsatz einer vollautomatisch produzierenden Mehrkomponenten-Form wird am Beispiel eines in der Armaturenblende eines Autos eingebauten beweglichen, Luftausströmers aufgezeigt. Das Lüftungsteil besteht, so wie es aus dem Spritzgußwerkzeug fällt, aus sieben Einzelteilen. Gefertigt werden diese sieben Einzelteile in einem Werkzeug mit drei 'Unterwerkzeugen'. Verbindungsglied zwischen den drei Unterwerkzeugen ist ein in der auswerferseitigen Formhälfte integrierte Transportstern. Dieser fährt für die Transportbewegung nach dem Auswerfvorgang aus der schließseitigen Formhälfte heraus, dreht um 120 Grad und wird dann wieder zurückgezogen. Das Auswerfen des vollständigen Luftausströmers und der Angußverteiler erfolgt über einen Zweistufenmechanismus. Der Transportstern ist das eigentliche Herz des gesamten Werkzeuges. Er ist in allen drei Stationen an der Gestaltung der in ihrer Geometrie völlig unterschiedlichen Kunststoffeinzelteile beteiligt. Obgleich es sich bei den übereinandergespritzten Kunststoffen um inkompatible Materialien handelt, ist ein optimaler Wärmehaushalt im Werkzeug von ausschlaggebender Bedeutung. Neben den Formplatten und Formteilen in der Düsen- und Auswerferseite ist auch der Transportstern mit einem Temperierkreislauf ausgestattet. Gefahren wird das Werkzeug mit drei getrennt geregelten Temperierkreisläufen. Ein wesentliches Problem bei dieser Art des Mehrkomponentenspritzgießens liegt in der Auswirkung der Schwindung. Die gegeneinander beweglichen Teile müssen sich beim Spritzen genau in der vorher berechneten Position befinden, wenn die Funktion der Beweglichkeit nicht verloren gehen soll. Für den Luftausströmer mußten etwa 45 solcher kritischen Berührungs- und Kreuzungspunkte berechnet und mit dem Werkzeug abgestimmt werden.