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Beim Montage-Spritzgießen werden in verschiedenen Stationen in einem Werkzeug, in einem Arbeitsgang (Zyklus) mehrere Kunststoffe ineinander und/oder übereinander gespritzt. Die Besonderheit dieses Verfahrens liegt darin, daß sich die unterschiedlichen Kunststoffkomponenten nicht miteinander verbinden und das aus dem Werkzeug fallende Teil aus zueinander fest verbundenen, aber doch beweglichen Einzelteilen besteht. Die Vorteile der Montage-Spritztechnik werden an vier Beispielen verdeutlicht. 1. Fertigung einer Spielzeug-Tierfigur. Hier werden in einem 3-fach Mehrkomponenten-Werkzeug die einzelnen Elemente der Figur übereinander gespritzt. Die Kosten für die Montage werden eingespart, zudem ermöglicht das Übereinanderspritzen eine stabilere Verbindung der Einzelteile, als dies durch Schnappverbindungen zu erreichen wäre. In einem Werkzeug und auf einer Spritzmaschine werden bei jedem Zyklus drei fertige Figuren produziert. Bei herkömmlicher Produktion wären vier Werkzeuge, vier Spritzmaschinen, Trennung der Teile, ein Zwischenlager für die Einzelteile und die zusätzliche Montage notwendig gewesen. Zusammenfassend werden als Vorteile die geringeren Investitionskosten, die geringeren Produktionskosten, die reduzierte Logistik bei Investitionsbeschaffung, Produktion und Verwaltung sowie die höhere Qualität des Produktes genannt. 2. Mehrkomponenten-Werkzeug für Pkw-Lüftungseinsatz. Hier wird ein kompletter Ausströmer innerhalb von 30 Sekunden gefertigt. Durch das Umspritzen der Lamellenlagerzapfen an den insgesamt 15 Lagerstellen entsteht eine hervorragende Passungsqualität. Eine Verwechslung der zum Teil nur geringfügig in den Abmessungen abweichenden Einzelteile ist nicht mehr möglich. 3. Fertigung von Steckergehäusen mit unverlierbarem Hebel in einem 4-fach Zweikomponentenwerkzeug. 4. 6-fach 2-Komponenten-Werkzeug für Kurbelwelle mit Pleuel (Antrieb einer pendelnd-rotierenden elektrischen Zahnbürste). Der Kurbelwellenantrieb mit ungeteilter Lagerschale ist weltweit ein Novum. Bisher wurden vorwiegend rotierende Gelenkverbindungen gefertigt. Die laufende Entwicklung zielt auf die Fertigung von zueinander linear verschiebbaren Elementen (z.B. Gehäuse mit Tasten).