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Ziel der Arbeit ist die quantitative Beschreibung der Turbulenzerzeugung bei der Staubwolkenbildung für Staubexplosionsuntersuchungen und die Erstellung einer Korrelation zwischen der turbulenten Brenngeschwindigkeit und den Turbulenzgrößen. Aufbauend auf Befunden experimenteller Untersuchungen des Entspannungsvorgangs beim Staubeintrag und der Anwendung der Ausbreitungsgesetze turbulenter Freistrahlen wurde ein neues Verfahren entwickelt, durch welches die Intensität der freistrahlerzeugten Turbulenz beim Staubeintrag im Bezug auf die Rand- und Anfangsbedingungen ermittelt werde kann. Danach lassen sich die Strömungsbedingungen der Turbulenzerzeugung durch den zeitlichen Druckverlauf der treibenden Luft charakterisieren. Durch Einhaltung spezieller Eintragsbedingungen können die in reiner Luft gemessenen Turbulenzgrößen auf Staubeintragsvorgänge unter Berücksichtigung der Staubbeladung übertragen werden. Das Verfahren stellt für praktische Anwendungen einen erheblichen Fortschritt dar und liefert die Möglichkeit, Ergebnisse quantitativ darzustellen. Zur Ermittlung der turbulenten Brenngeschwindigkeit wurden Explosionsversuche mit Methan/Luft- und Stärke/Luft-Gemischen in einem druckfesten 1 Kubikmeter-Behälter durchgeführt. Als wesentliche Größe des Explosionsvorgangs wurde der Druck/Zeit-Verlauf meßtechnisch erfaßt und daraus die Brenngeschwindigkeit ermittelt. Die Zuverlässigkeit der hier eingesetzten Auswertungsmethode wurde durch Anwendung bei laminaren Deflagrationen in Methan/Luft-Gemischen bestätigt. Es wurde experimentell nachgewiesen, daß neben der staubeintragserzeugten Turbulenz der Einfluß der angewendeten pyrotechnischen Zünder als weiterer wichtiger Faktor zur Beschreibung und Bewertung der Ergebnisse betrachtet werden muß. Für den Einfluß der vor der Gemischzündung entstehenden freistrahlerzeugten Turbulenz auf die Flammenausbreitung konnte eine mathematische Beziehung für Methan/Luft- und Maisstärke/Luft-Gemische aufgestellt werden.