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Gegenstand zweier Untersuchung ist die Auswirkung der thermischen Belastung beim Extrusionsprozeß auf verschiedene Eigenschaften von Polyamid 6 beziehungsweise Polyamid 6.6. Bei Polyamid 6 zeigte sich, daß die Festigkeit mit steigender Extrusionstemperatur zunimmt aufgrund der besseren Polymerorientierung. Allerdings nehmen auch Fluoreszenz und Vergilbung zu, besonders oberhalb von 275 bis 285 Grad C. Eine gesteigerte Granulatfeuchte führt zu höherer Festigkeit und verringerter Bruchdehnung. Die Polymerketten sind kürzer. Fluoreszenz und Vergilbung, die auf thermische Schädigung hinweisen, fallen hierbei niedriger aus. Ein höherer Sauerstoffanteil im Spülgas (N2) zeigt ähnliche Wirkung wie der erhöhte Feuchtegehalt. Begrenzte Überhitzungen lassen sich nicht eindeutig lokalisieren. Im Rahmen der Untersuchung zu Polyamid 6.6 werden die Zusammenhänge zwischen Polymerkettenlänge, Extrusionstemperatur und Festigkeit erarbeitet: Hohe Polymerkettenlängen, die durch Nachkondensation bei Temperaturen zwischen 185 und 225 Grad erreicht wurden, ergaben bei niedrigen Extrusionstemperaturen weniger feste Faser als bei hohen Extrusionstemperaturen. Die hohen Temperaturen führten durch Polymerabbau zur verbesserten Molekülbeweglichkeit und damit Molekülorientierung. Dies bedeutet, daß hochfeste Fasern bei geeigneten Bedingungen unabhängig von der Ausgangspolymerkettenlänge, also auch aus niedermolekularen Polymeren hergestellt werden können.