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In 1991 und 1992 traten in Schweißnähten von austenitischen Rohrleitungen des KKW Würgassen Anrisse auf. Dadurch initiierte Nachprüfungen in allen deutschen Kernkraftwerken ergaben für das KKW Brunsbüttel an den Ti-stabilisierten, austenitischen Rohrleitungssystemen (18 % Cr, 10 % Ni) zahlreiche Befunde. Im Beitrag wird der Lösungsweg für dieses Prüfproblem unter besonderer Berücksichtigung des Leistungsnachweises hinsichtlich der Prüfmethode, des verwendeten Gerätesystems und des Prüfpersonals skizziert. Die zu prüfenden Rohrleitungen sind Hilfs- und Nebensysteme, die direkt an den Reaktordruckbehälter anschließen. Zu prüfen ist halbmechanisiert mit Ultraschall auf Materialtrennungen im Übergangsbereich Grundwerkstoff/Schweißgut an Rohr/Rohr- bzw. Rohr/Bogen-Verbindungen sowie einseitig prüfbaren Formstückanschlüssen im Durchmesserbereich von 80 bis 400 mm und Wanddickenbereich von 5 bis 25 mm. Diskutiert werden die Analyse der Prüfsituation und das Erstellen eines detaillierten Prüfkonzepts (Longitudinalwellenprüfkopf, Modenumwandlung) für von der Innenoberfläche ausgehende Materialtrennungen. Das Prüfkonzept wurde an Testkörpern mit künstlichen Fehlern im Vergleich zur Durchstrahlungsprüfung und zur metallographischen zerstörenden Untersuchung verifiziert. Ergebnisse: Gute Übereinstimmung mit Durchstrahlungsprüfung, ausreichender Rißnachweis mit Ultraschall und Radiographie, geringere Empfindlichkeit der Ultraschallprüfung gegenüber Formabweichungen. Die Nachweisgrenze für die Fehlertiefe betrug ca. 20 % der Wanddicke. (Völkel)